Von: mk
Vernagt – Der Weiler Vernagt wurde immer wieder von der Lawine Hochegg bedroht, wie der Lawinenchronik der Gemeinde Schnals zu entnehmen ist. Zuletzt ging im Jahr 1986 eine Staublawine bis zum Stausee ab; die Straße war vier Tage lang unterbrochen. Um Vernagt vor der Lawine Hochegg zu schützen, hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Landesagentur für Bevölkerungsschutz vor bald zehn Jahren mit der Verbauung des Anbruchgebietes dieser Lawine auf über 2000 Metern Meereshöhe begonnen.
“Wir haben 2014 angefangen, Stahlschneenetze aufzustellen”, berichtet Projektant und Bauleiter Martin Eschgfäller: “Heuer haben wir wieder Stahlschneenetze und Holzrechen errichtet und planen damit, die Verbauungsarbeiten abzuschließen.” Der Bautrupp mit Vorarbeiter Martin Müller hat mehrere Reihen unterteilt in zwei Unteranbruchgebiete errichtet. Die Gesamtlänge der Stahlschneenetze beträgt 1112 Meter, dazu kommen 8 Reihen Holzschneerechen mit einer Länge von insgesamt 152 Metern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf nicht ganz 3,4 Millionen Euro.
“Im Jahr 2020 haben wir mit dem Holzschneerechenbau begonnen”, fasst Bauleiter Eschgfäller zusammen, “und gleichzeitig haben wir einen Informations- und Erfahrungsaustausch mit dem Forstinspektorat Meran begonnen, da Forstrat Lukas Leiter nach den Unwetterschäden des Sturmtiefs Vaia oberhalb von St. Nikolaus in Ulten ebenfalls Holzschneerechen errichtet hat.”
In der vergangenen Woche besichtigte das Forstinspektorat Meran mit Direktor Peter Klotz und seinen Mitarbeitern Reinald Tirler und Lukas Leiter und Vertretern der Forststationen Ulten und Naturns die Holzrechen der Lawinenverbauung Hochegg. Bei dem Lokalaugenschein dabei waren auch Julius Staffler vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West und Vorarbeiter Martin Müller, der die Baustelle Hochegg betreut, sowie mit Florian Albrecht ein weiterer Vorarbeiter der Zone West, der hauptsächlich ingenieurbiologische Arbeiten ausführt.