Ein Kommentar

Lernen statt Tanzen

Donnerstag, 20. August 2020 | 10:17 Uhr

Bozen/Rom – Die Entscheidung der römischen Regierung, die Diskotheken wieder zu schließen, schlug in Italien ein wie eine Bombe. Während die Diskothekenbetreiber sich zu Sündenböcken abgestempelt fühlen und Einkommensverluste beklagen, begrüßen die Experten diese Entscheidung.

Facebook/PRAJA GALLIPOLI

Angesichts der in Italien genauso wie in ganz Europa wieder ansteigenden Neuansteckungen mit dem Coronavirus ist das Machtwort aus Rom keine Überraschung. Die in den letzten Monaten erfolgten Lockerungen ließen viele Menschen übermütig werden, was zur Folge hatte, dass im Urlaub am Meer und abends in vielen Innenstädten selbst die mildesten Corona-Regeln in den Wind geschlagen wurden. Besonders großen Ärger riefen die Bilder von übervollen Diskotheken hervor.

Natürlich sind nicht nur die Diskotheken an der erneuten Verbreitung von Covid-19 schuld, aber es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass die in den Tanzlokalen herrschende „Covid-19-Anarchie“ mit weitgehend missachteten Abstandsregeln und fehlender oder nicht durchgesetzter Maskenpflicht Ansteckungen mit SARS-CoV-2 begünstigt.

Facebook/PRAJA GALLIPOLI

Mit Blick auf den Schulbeginn und der im Raum stehenden Gefahr, bei weiterhin steigenden Zahlen nicht mit einem regulären Unterricht beginnen zu können, ist der Preis eines eingeschränkten Nachtlebens wirklich klein. Eine erneute Rückkehr zum Homeschooling würde viele Familien vor kaum lösbare Probleme stellen und in der Folge auch Südtirols Wirtschafts- und Arbeitswelt ins Chaos stürzen.

Das Lernen ist wichtiger als das Tanzen. Und dafür müssen wir auch das eine und andere Opfer bringen.

Von: ka

Bezirk: Bozen