Bozen – Heute wurden die Luftqualitätsdaten 2022 für Südtirol vorgestellt. Gegenüber 2021 gibt es eine deutliche Verbesserung bei den Stickoxiden. “Dennoch gilt es, wachsam zu bleiben”, so LR Vettorato.
Die Luftqualitätsdaten für das Jahr 2022 in Südtirol liegen vor: Sie zeigen gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Stickstoffdioxid-Werte (NO2), wobei der Jahresgrenzwert an keiner der Luftmessstationen überschritten wurde. Das hat die jährliche Luftqualitätsbewertung durch die Experten des Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz ergeben, die die Daten heute beim Technischen Tisch zur Luftqualität in Bozen präsentierten.
“Die Daten für das Jahr 2022 sind sehr beruhigend. Zum ersten Mal seit Beginn der Stickstoffdioxid-Messungen Anfang der 1980er Jahre wird der Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter an allen Messstationen eingehalten”, betont Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. “Dennoch müssen wir auf eine weitere Reduzierung der Stickoxidemissionen hinarbeiten. Dazu können wir alle beitragen, indem wir uns im Alltag bewusst für eine nachhaltigere Mobilität entscheiden.” Die Aktualisierung der Luftqualitätsrichtlinie auf europäischer Ebene könnte nämlich zu einer Senkung des Jahresgrenzwerts für Stickstoffdioxid von 40 auf 20 Milligramm pro Kubikmeter führen, berichtete Vettorato. Und auch an den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation wolle man sich orientieren.
Bessere Luft durch Erneuerung des Fuhrparks
Stickstoffdioxid (NO2) wird hauptsächlich von Dieselfahrzeugen verursacht und kann ein Gesundheitsrisiko darstellen. “In einigen gut abgegrenzten städtischen Gebieten wurde der Stickstoffdioxid-Grenzwert im vergangenen Jahr immer noch überschritten”, erklärt Luca Verdi, Direktor des Labors für Luftanalysen und Strahlenschutz. Dabei handle es sich um den so genannten Canyon-Effekt an stark befahrenen Straßen mit hohen Wohnblöcken, wo sich die Schadstoffe in Bodennähe konzentrieren.
Obwohl das Verkehrsaufkommen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich zugenommen hat und das Niveau vor der Corona-Pandemie erreichte, haben sich die Luftqualitätsdaten gegenüber 2021 insgesamt verbessert. “Einer der Hauptgründe dafür ist sicherlich die Tatsache, dass in den letzten drei Jahren mehr Elektro-, Hybrid- und Euro 6-Fahrzeuge der neuen Generation zugelassen wurden, die deutlich weniger Stickoxide ausstoßen als ihre Vorgänger”, erklärt Georg Pichler, Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm.
Feinstaubsituation stabil, Benzo[a]pyren weiterhin kritisch
Was die Feinstaubpartikel (PM10 und PM2,5) betrifft, die zum Teil auf natürliche Ursachen, zum Teil auf Heizanlagen, Industrie und Verkehr zurückgehen, ist die Situation in Südtirol im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 weitgehend unverändert: “Die von den europäischen Normen vorgegebenen Grenzwerte für die Jahresmittelwerte werden weitgehend eingehalten”, erklärt Luca Verdi. Für PM10 betrage der Grenzwert 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, für PM 2,5 20 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Benzo[a]pyren ist ein krebserregender Bestandteil von Feinstaub, der bei der unvollständigen Verbrennung von Holz entsteht, zum Beispiel bei kleinen Holzfeuerungsanlagen wie Öfen und handbefeuerten Kaminen. Er kommt daher vor allem in ländlichen Gebieten vor. “Auch im Jahr 2022 wurde der europäische und nationale Zielwert für Benzo[a]pyren an der Messstation Latsch überschritten, obwohl die Konzentration im Vergleich zu 2021 leicht abgenommen hat”, so Verdi abschließend.
Weiter wachsam sein
Landesrat Vettorato mahnt, weiterhin wachsam zu sein. “Initiativen wie BrennerLEC AfterLife oder Anreize für energetische Sanierungen sind wichtig, um den Ist-Zustand zu erhalten und zu verbessern, nicht nur im Sinne der gesetzlichen Vorgaben, sondern vor allem unserer Gesundheit zuliebe”, betont er.
Von: luk
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22 Kommentare auf "Luftqualität: Stickstoffdioxidwerte im Jahr 2022 deutlich besser"
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Leider geht die Entwicklung des Verbrennermotors nimmer weiter dank der idiotischen Gesetzte der Eu.
Deshalb bleib der Fuhrpark alt,und es wern in die nächsten 10 Jahre weiterhin viele Alte Dieselschleudern auf der Strasse bleiben.
Gebrauchtwaagen und Ersatzteile wern no tuirer.
Wer glaubt olle kafn sich a Elektro Auto isch aufn Holzweg.Aktuell 4% neuzulassungen in Italien.
Wenn man’s in den letzten 100 Jahren nicht hingekriegt hat, wird das jetzt auch nicht bedeutend besser.
@Neumi
Was nicht hingekriegt??
Der Verbrenner wurde immer wieder optimiert. Aber dieser Öko-Spuk hat eh bald ein Ende!
@Stryker… ein skupelloser Kommentar! Verbrenner sind zu grossem Teil für den Klimawandel verantwortlich, eine Weiterentwicklung (Kosten/Nutzen Euro 7?) hat kaum Sinn!, krebserregende Treibstoffe verbrennen ist auch nicht gerade vernünftig, daher machen EU-Regeln auch Sinn, wenn man sie nur versteht! Das mit dem Holzweg werden wir sehen, wenn viele Autohersteller Ende der 20iger Jahre nur mehr EAutos (nachhaltiger, umweltfreundlicher, weniger Instandhaltunhskosten) bauen werden….
@genau Also ist die genannte Weiterentwicklung gar nicht notwendig? Worüber beschwert sich der Mann dann?
@Oracle
Bei Elektroautos denken die meisten Menschen an umweltfreundliche und emissionsfreie Fahrzeuge. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Zwar stoßen Elektroautos beim Betrieb selbst keinerlei Emissionen aus. Allerdings muss der Antriebsstrom ja irgendwo herkommen. Werden die Autobatterien ausschließlich mit dem üblichen Strommix aufgeladen, ist der CO2-Ausstoß fast doppelt so hoch wie der von Biokraftstoffen – siehe ISI-Bericht. Hinzu kommen die deutlich CO2-intensivere Produktion und Entsorgung gegenüber Fahrzeugen für Benzin und Diesel.
@Stryker… Feinstaub ist leider immer noch ein grosses Thema, früher PM10 jetzt mit FAP PM 2,5, noch problematischer…
der gonze E Plunder setzt sich nie durch u.ohne Förderung kauft sowieso keiner den Schrott🤣
@Stryker… EAutos sind insgesamt energieeffizienter und höhere Wirkungsgrade = sparsamer. Und wenn ich mein EAuto mit Sonne von meinem Dach “tanke”? Das mit dem Strommix und dem CO2-Ausstoß ist Unfug. Derzeit ca. 50 % Energiemix erneuerbar, wieviel bei Benzin oder Diesel?
@Stryker… Biokraftstoffe, was für ein Schwachsinn! Plantagen für die Produktion, Rodung Wälder, fehlende Flächen für die Lebensmittelproduktion?
Dafür fallen die Ausstöße durch Produktion, Abbau an Resourcen und Entsorgung für die Ölprodukte (Benzin wächst ja auch nicht auf Bäumen) und Verbrennungsmotoren, Vergaser, Filter usw. weg.
@merlinita… ?? Lithium wird einmal abgebaut und kann defacto immer wieder eingesetzt werden. Inzwischen gibt es bereits andere Batterietypen. Benzin und Diesel müssen sehr energieintensiv produziert werden, täglich in den Motoren mit wenig Effizienz und hoher Umweltbelastung verbrannt werden, nicht recyclbar, oder? Synthetische Treibstoffe sind grosser Schwachsinn! Man könnte dann auch die Dampfflok wieder verwenden! Luftantrieb bei Auto, naja. Wasserstoff? Produktion sehr aufwendig, lagern bei 700 bar, naja.. Entsorgung der Batterie? Warum? Schon jetzt kann man 96% der Bestandteile der Batterien wiederverwerten. Da Batterien mindestens 20 Jahre im Einsatz sind, ist das mit der Entsorgung eine reine Spekulation!
…ich kann mich nur wiederholen: europa wird die welt nicht retten… noch dazu wenn in asien über 400 kohlekraftwerke geplant sind welche den rasant steigenden strombedarf decken sollen.
(damit genug strom für elektroautos und e-scooter vorhanden ist)
…aber logo, den kleinen mann/frau demnächst verbieten das fahrzeug zu benutzen wenn es nicht elektrisch fährt, ist dann vielleicht die einfachste methode ….wirtschaft/industrie, flug und schiffsverkehr produzieren locker weiterhin das vielfache an emissionen, aber da läuft brav alles weiter wie bisher…
@faif… es geht 2035 (12 Jahre!) um Autoneukäufe! Die anderen dürfen weiter die Umwelt belasten! China hat uns bei den erneuerbaren Stromproduktionen lange schon überholt. Die installieren jährlich sehr viel. Der EAutomarkt liegt zurzeit in China und die bremsende EU wird in ein paar Jahren die Nachsicht haben…eigentlich schon jetzt und die Technologie versäumen….
Und das sollbman glauben, mehr Umweltbelastung bessere Luft?🤔
Warum dürfen z.B. Lieferwagen Euro 0 in Bozen noch zirkulieren?
Kenne Unternehmer, mit viel Reichtum, aber die Arbeiter mit solchen Dreckschleudern auf die Baustelle schicken!
Und die Feinstaub-Werte sind gleich geblieben, trotz Fahrverbot für ältere Diesel und der Zunahme der Elektro-, Hybrid- und Euro 6-Fahrzeuge… Die hohen Feinstaubwerte wurden ja bisher immer dem bösen Diesel zugeschrieben, und waren seinerzeit der Hauptgrund für die Fahrverbote!
Elektro gut und recht…doch die Umweltverschmutzung und Ausbeutung in anderen Ländern ist dafür enorm. Dazu nach ca. 7-10 Jahren leistet der Akku nichts mehr, und dann….gut erhaltenes Auto ohne Antrieb. Wer leistet sich jetzt eine neue Batterie um ca. 7.000€? Noch interessant, min. 100 Großflugzeuge überqueren täglich unser Land und dann erzählt man uns, dass der Holz-Hausbrand das Problem ist. Lächerlich!
stellt enk vor, wenn lei 50 % an E-auto hat, wo kriagmer soviel strom her? Wenn jatz in summer, wenn die klimaonlogen ingscholtn sein, a riesigs problem isch!
Also ich verstehe nicht wiso so viele gegen Elektroautos sind.
Sie sind viel “feiner” zum fahren, und man belässtigt damit weniger die Mitmenschen durch Lärm und Gestank! Unterm Strich sind E-autos einfach besser, nicht nur wegen der ganzen Umweltproblematik.