Von: mk
Bozen – Im Jahr 2022 haben die Familienberatungsstellen in Südtirol 10.570 Personen betreuten. Sie erbrachten 8.370 Gesundheitsdienste und führten 38.441 psychopädagogische Gespräche, hauptsächlich zu individuellen Problemen. Dies geht aus einer Erhebung des Landesinstituts für Statistik ASTAT hervor.
Die Familienberatungsstellen sind territoriale Sozial- und Gesundheitsdienste, deren Ziel der Schutz und die Förderung der Gesundheit von Einzelpersonen, Paaren und Familien ist. Die vom Landesinstitut für Statistik ASTAT durchgeführte Erhebung gibt einen Überblick.
Unter den Aktivitäten der Beratungsstellen sind die Beratung und Hilfe bei sozialen, psychologischen, gynäkologischen, sexuellen, beziehungsbezogenen, erzieherischen und rechtlichen Problemen von großer Bedeutung.
Derzeit sind in Südtirol 15 Beratungsstellen tätig: Fünf davon befinden sich in Bozen, drei im Burggrafenamt (Meran), zwei in Überetsch-Unterland (Leifers und Neumarkt) und je eine in den anderen Bezirksgemeinschaften, und dort in den Gemeinden Brixen, Bruneck, St. Ulrich, Schlanders und Sterzing. Somit hat die Landeshauptstadt Bozen den höchsten Anteil an Nutzerinnen und Nutzern (54,9 Prozent), gefolgt von Meran (28,9 Prozent).
Im Laufe des Jahres 2022 haben sich 10.570 Personen an die Familienberatungsstellen gewandt, eine Zahl, die fast der des Vorjahres entspricht (10.567 im Jahr 2021). Die Verteilung nach Altersgruppen zeigt, dass die Mehrheit der Betreuten (89,9 Prozent) über 18 Jahre alt ist. 6,7 Prozent der Nutzenden gehören der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen an, was einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2021 entspricht. Der Anteil der betreuten Personen in der Altersgruppe null bis zwölf Jahre ist gering (3,4 Prozent wie im Jahr 2021). Die Analyse der Daten nach Geschlecht zeigt, dass mehrheitlich (77,3 Prozent) Frauen die Beratungsdienste nutzen.
Im Jahr 2022 wurden mehr als 21.000 psycho-pädagogische Gespräche zu individuellen Problemen geführt. In 36,5 Prozent der Fälle ging es bei den Beratungen um Trennungen, Ängste und Phobien. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg der Beratungsanfragen bei Existenz- und Identitätskrisen (2.580 gegenüber 2.300 im Jahr 2021) und bei Stress- und Überlastungssituationen (von 1.158 auf 1.670) zu verzeichnen.
Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Partnern (34,3 Prozent) und Trennung und Scheidung (20,4 Prozent) sind die am häufigsten angesprochenen Themen in den psychopädagogischen Gesprächen bei Paarproblemen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Gespräche zu Rollenkonflikten, außerehelichen Beziehungen, Eifersucht, Verlassenheitsängsten (+36,9 Prozent, von 770 im Jahr 2021 auf 1.054 im Jahr 2022) und Hilfegesuchen bei anderen Beziehungsproblemen (+31,3 Prozent) gestiegen.