Von: luk
Meran – Kürzlich mussten im ersten Abschnitt der Karl-Wolf-Straße zehn Linden unterschiedlicher Größe ersetzt werden, die nicht mehr ausreichend stabil waren und Krankheitssymptome aufwiesen. Die Stadtgärtnerei erklärt erneut, aus welchen Gründen dieser Eingriff dringend notwendig war.
“Bei den Fällungen handelte es sich um Bäume, deren Kronenbereich in einem sehr schlechten Zustand war. Diese Krankheitssymptome gehen ganz deutlich auch aus den Fotos hervor (siehe Bilder im Anhang), welche die Techniker der Stadtgärtnerei bei der letzten Sichtkontrolle (VTA) im Mai 2019 gemacht haben sowie aus einigen Aufnahmen von Google Maps zu verschiedenen Zeitpunkten”, erklärt Stadtgärtnerei-Direktorin Anni Schwarz.
“Auf diesen Bildern sieht man ganz klar, dass die Blattentwicklung (die Blattgröße, die Blattfarbe und die relative Belaubungsdichte) sowie das bei der Entwicklungsphase erwartete Trieblängenwachstum deutlich geschwächt sind. Im Kronenmantel ist ein Absterben von Zweigen und Ästen erkennbar. Der Energieumsatz eines Baumes offenbart sich ganz wesentlich in den Blättern und Trieben. Deshalb ist die Vitalität anhand der Parameter Blattgrün, Wipfeldürre und Trieblängenzuwachs gut einzuschätzen”, betont Schwarz.
“Diese Bäume waren im Kronenbenbereich derart geschwächt, dass nur mehr ein Bruchteil einer normalen Krone übrig war. Jedes Jahr bildete sich, trotz regelmäßiger Rückschnitte, neues Totholz, leider auch mit vielen Starkästen. Es war ein sehr ernst zu nehmendes Risiko für die Verkehrssicherheit”, so Schwarz.
Auch die ökosystemischen Dienste solcher Bäume sind, im Vergleich zu einem gesunden, vitalen Baum, stark eingeschränkt. Straßenbäume haben zum Teil mit sehr schwierigen Baumstandorten zu kämpfen, nicht vergleichbar mit Naturstandorten: mit versiegelten Böden, mit Verschmutzung, Trockenheit und Schäden durch Grabungsarbeiten.
“Es ist verständlich, dass es für die Bürger oft nur schwer nachvollziehbar ist, warum ein Baum gefällt werden muss. Denn an der Schnittstelle am Boden, die nach den Fällungen für einige Monate für alle sichtbar ist, ist doch festes Holz zu sehen”, meint Schwarz.
Weitere Rundgänge mit Interessierten geplant
Die Stadtgärtnerei gewährt interessierten Bürgern jederzeit Zugriff zu den Daten des Baumkatasters. Zu jedem gefällten Baum gibt es ein Datenblatt mit der Aufschlüsselung der Schadsymptome. 2019 wurde auch begonnen, der Bürgerschaft die Möglichkeit zu geben, bei den Kontrollgängen der Techniker mitzugehen und vor Ort die verschiedenen Schadsymptome der Stadtbäume, an noch stehenden Bäumen, zu beobachten. Diese Aktion wird auch 2020 weitergeführt werden.
Damit soll das Verständis für notwendige Eingriffe erhöht werden und die notwendigen Fachinformationen direkt vor Ort übermittelt werden. Die Kontrolltätigkeit bei den öffentlichen Stadtbäumen wurde in den letzten zwanzig Jahren sukzessiv verstärkt und intensiviert.
Inzwischen sind im Baumkataster fast 10.000 Bäume aufgenommen, die regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit geprüft werden. Die ausgebildeten Baumkontrolleure der Stadtgärtnerei kontrollieren Tag für Tag viele Bäume vor Ort, entlang der Straßen und in den Parkanlagen.
“Wenn aus diesen Untersuchungen klar festgestellt wird, dass die Schadsymptome eines Baums überhand nehmen und die Stabilität nicht mehr gewährleistet ist, wenn eine Sanierung nicht mehr möglich ist, bzw. der Aufwand in keinem Verhältnis mit den Kosten und der verbleibenden Überlebenszeit des Baums steht, muss eingegriffen werden und der Baum ersetzt werden. Dies gehört zu den Grundelementen einer fachgerechten, ernsthaften und vorausschauenden Verwaltung dieses öffentlichen Gutes. Alle gefällten Bäume werden noch im Frühling 2020 nachgepflanzt, nachdem die Wurzelstöcke gefräst worden sind”, versichert Schwarz.