Schweizer Urlauberin schildert bedenkliche Vorfälle

Meran: Rüpel am Bus-Steuer?

Dienstag, 10. Januar 2017 | 12:09 Uhr

Bozen – Eine E-Mail, die Merans Bürgermeister Paul Rösch in diesen Tagen erreicht hat, sorgt im Rathaus für Betroffenheit.

Darin schildert eine Schweizer Touristin laut dem Tagblatt Dolomiten Missstände im öffentlichen Nahverkehr im Umgang mit Rollstuhlfahrern.

Die Frau wurde eigenen Angaben zufolge zwei Mal Zeugin davon, wie sich Busfahrer der Überland-Buslinie 231 „äußerst aggressiv“ Rollstuhlfahrern gegenüber verhalten haben.

Am 30. Dezember 2016 hat sich der erste Vorfall ereignet. Am Theaterplatz beobachtete die Schweizerin, wie eine ältere Urlauberin versuchte, den Rollstuhl ihres Mannes an der Hintertüre in den Bus zu ziehen. Plötzlich habe der Busfahrer die Türe geschlossen und dabei beinahe die Hände der Frau eingeklemmt.

Die ältere Frau sei im anfahrenden Bus gestanden, ihr behinderter Ehemann auf dem Gehsteig zurückgeblieben. Der Busfahrer habe die verzweifelte Frau nicht mehr aussteigen lassen und ihr sehr unfreundlich erklärt, dass an der Haltestelle kein Einstieg sei, berichtet die Schweizerin in der Mail.

Der zweite Vorfall hat sich laut der Mail am 2. Jänner 2017 am Vormittag ebenfalls am Theaterplatz und ebenfalls im Bus Nr. 231 zugetragen. Ein Rollstuhlfahrer wollte in den Bus einsteigen. Der Partner der Schweizerin versuchte, ihm dabei zu helfen. Als der Rollstuhl fast vollständig im Bus gewesen sei, sei der Busfahrer gekommen und habe dem Rollstuhl einen Stoß gegeben, so dass er mit Schwung wieder aus dem Bus gerollt und die behinderte Person fast aus dem Rollstuhl gestürzt sei

Die Linie 231, die von Meran nach Schenna fährt, wird von der Tiroler Autobusgesellschaft (TAG) GmbH betrieben. Bürgermeister Rösch hat das Mail weitergeleitet und um Aufklärung gebeten. Er zeigt sich betroffen von den schweren Vorwürfen.

Die TAG hat vorab erklärt, dass das Einsteigen in den Überlandbus, wenn er von Schenna komme, in Meran verboten sei. Sollte ein Fehlverhalten der Busfahrer vorliegen, würden sie bestraft.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt