Rund 500 Euro Schaden

Meraner Händler ist Opfer des “Weinbetrugs” geworden

Samstag, 18. August 2018 | 11:13 Uhr

Meran – Ein Lebensmittelhändler aus Meran ist Opfer einer dreisten Betrugsmasche geworden. Er beklagt 480 Euro.

Eine elegante Dame mittleren Alters besuchte kürzlich die Verkaufsräume und verlangte einen bestimmten Wein, der 2016 in Paris einen Preis gewonnen habe und ihr besonders gut schmecke.

Den speziellen Wein hatte der Händler natürlich nicht im Sortiment, doch wie es der Zufall wollte, war die Frau im Besitz der Kontaktdaten eines Großhändlers, der den französischen Wein für die Region Trentino-Südtirol im Angebot habe. Ein Anruf genüge, so die Kundin, die die Flaschen angeblich für den Geburtstag ihrer Schwägerin erwerben wollte.

Gesagt getan: Der Händler rief den vermeintlichen Großhändler an, der ihn den Einkaufspreis von 80 Euro pro Flasche nannte. Pro Flasche könne er mindestens 370 Euro verlangen. Es sei jedoch Eile geboten, da ein Kurier in einer halben Stunde aufbreche, der Letzte vor dem nahenden Feiertag.

Rund 300 Euro Gewinn pro Flasche mit relativ wenig Aufwand klangen für den Händler aus Meran mehr als verlockend und er bestellte kurzerhand die sechs gewünschten Flaschen.

Am Nachmittag des gleichen Tages kam dann der Lieferant mit sechs Flaschen. Er habe am Thermenplatz geparkt und aus Bequemlichkeit nur eine normale Verpackung verwendet. Auf die Frage nach dem Namen des Weines, antwortete er, dass er aus dem breiten Angebot, nicht jeden Namen wissen könne.

Bereits das machte den Händler etwas stutzig, doch er dachte sich, dass der Lieferant überarbeitet sei, bezahlte die 480 Euro und verlangte die Rechnung. Diese habe er im Auto vergessen, erklärte der Lieferant. Er bringe sie aber gleich.

Als er nach einer Stunde noch nicht wieder aufgetaucht war, rief der Meraner Händler die Nummer noch einmal an. Das Handy war aber abgeschaltet. Auch die Kundin war nicht mehr erreichbar.

Da dämmerte es ihm langsam, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Die für 480 Euro gekauften Weinflaschen hatten Medienberichten zufolge nur einen Wert von nur wenigen Euro. Die Plakette mit dem Preis aus Paris entpuppte sich als gefälscht. Dem Meraner blieb nichts anderes übrig, als Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

In Italien wurden bereits mehrere Händler und Gastronomen mit dieser Betrugsmasche übers Ohr gehauen.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt