Von: ka
Bozen – Mit den steigenden Zahlen von Neuansteckungen steigt auch in Südtirol die Nervosität. Kaum mehr als zwei Wochen vor dem Schulbeginn fragen sich viele Südtiroler, ob sich die Tore der Schulen überhaupt öffnen werden. Das werden sie, aber es wird alles anders sein. Die Schüler und Studenten werden sich daran gewöhnen müssen, Gesichtsmasken aufzusetzen, Abstände einzuhalten und einen Teil des Unterrichts vor dem Computer zu verbringen.
Aber damit sind sie nicht allein. Bisher sind wir es gewohnt gewesen, für jede Krankheit schnell ein geeignetes Mittel parat zu haben, was uns nicht zuletzt im Glauben bestärkt hat, über der Natur zu stehen. Das Coronavirus versetzt diesem Glauben einen gehörigen Dämpfer. Auch wenn gegenteilige Nachrichten regelmäßig die Öffentlichkeit erreichen, so scheint doch, dass wir noch lange ohne wirksame Medikamente und einen für alle verfügbaren Impfstoff auskommen müssen.
Daher werden wir alle damit leben müssen, dass uns der kleine Erreger, der streng genommen nicht einmal zu den echten Lebewesen gehört, uns neue Verhaltensweisen aufzwingt. Es handelt sich dabei um einen Lernprozess und es ist eigentlich auch eine Frage von Disziplin. Da moderne Abwehrmöglichkeiten ausbleiben, sind wir gezwungen, auf jahrhundertealte Mittel wie Quarantäne, Mundschutz und das Desinfizieren der Hände zurückzugreifen.
Es liegt nur an uns. Gelingt es uns, einige Regeln einzuhalten, können wir trotz Corona unser wirtschaftliches und soziales Leben am Laufen halten. Glauben wir hingegen, einfach wie bisher weitermachen zu können, wird uns SARS-CoV-2 schneller auf den Boden der Tatsachen zurückholen, als uns allen lieb ist.