Bozen – Sie gehören zu den modernsten OP-Sälen in Europa: Heute war es möglich, einen Blick hinter die Kulissen dieses hochtechnologischen Bereiches im Krankenhaus Bozen zu werfen.
Es handelt sich um drei „Hybrid-Säle“ (Neurochirurgie/Orthopädie und Gefäßchirurgie) sowie um elf hochtechnologische „normale“ Säle. Alle 14 sind seit Anfang März in Funktion. „Wir stellen seit dem 21. März verschiedene Bereiche des Krankenhauses von Mittel- auf Hochspannungsstrom um (elf Kabinen); heute trifft es genau die Hälfte des OP-Traktes, weshalb wir die Gelegenheit nutzen wollten, um den Medienvertreterinnen und -vertretern sowie den Beteiligten diesen Bereich vorzustellen“, so Bezirksdirektorin Irene Pechlaner.
„Die Umstellung von Mittel- auf Hochspannungsstrom eines gesamten Krankenhauses ist eine große Herausforderung, da diese Auswirkungen auf hochkomplexe Medizingeräte haben kann und somit die Tätigkeit programmiert eingestellt werden muss, um die Behandlung der Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden.“
Im Bereich des OP/der Anästhesie arbeiten (vollzeitäquivalent):
• OP: 51 Krankenpflegerinnen und -pfleger, 19 Pflegehelferinnen und -helfer + 2 Hilfskräfte
• Anästhesie: 32 Krankenpflegerinnen und -pfleger und 37 Fachärztinnen und -ärzte
• Dazu kommen abwechselnd die Operateure der Fachrichtungen Allgemeine Chirurgie, Kinderchirurgie, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie, HNO, Ophtalmologie, Urologie und Gynäkologie.
Der Direktor des Amtes für Neubauten, Domenico Cramarossa, zeigte die technischen Neuerungen auf:
• Alle ISO-5-Säle sind mit einem sparsamen Laminar-Flow (Luftaustausch) ausgestattet
• Alle sind mit 4K-Video-System ausgerüstet
• Um die Technologie des „Brainlab magic leap“ (Visualisierungsoftware) zu ermöglichen, wurde ein technisches Upgrade realisiert
• Einrichtung von 2 Hybridsälen mit CT: Damit kann die Untersuchung durchgeführt werden, ohne dass der Patient/die Patientin aus dem OP gebracht werden muss
• Es wurde ein Hybridsaal für angiographische Eingriffe (radiologische Darstellung von Gefäßen) errichtet, damit ist es möglich, eine Diagnose direkt im OP zu stellen
• Errichtung eines Saales für Robottechnik im Block C
• Errichtung eines Saales für intraoperative Radiotherapie (IORT) im Block B.
Marco Bernardo, Direktor des Amtes für Anlagen, konnte nach der OP-Besichtigung eine weitere Neuerung zeigen – auf dem Dach der neuen Klinik befindet sich eine großangelegte Photovoltaikanlage: „Die neue Klink des Bozner Krankenhauses wurde mit besonderer Aufmerksamkeit auf einen niedrigen Energiebedarf geplant und realisiert. Das Gebäude hat dabei mit der energetischen Zertifizierung nach dem Klimahaus-Standard das hervorragende Ergebnis einer A-Klasse erreicht. In Kürze wird noch eine weitere Verbesserung mit der Installation einer Photovoltaikanlage für die Produktion von elektrischer Energie erreicht.
Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher hat mit großem Interesse die neuen OP-Säle besucht und allen Beteiligten seinen Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen: „Die Ausstattung sowie die technischen Lösungen dieser neuen Operationssäle sind beeindruckend, ebenso wie das nötige Wissen und Können der Teams, die diese bestmöglich nutzen werden. Dank der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach können die Säle auch nahezu energieautark betrieben werden. Die moderne Technik kommt damit nicht nur den Patientinnen und Patienten zugute, sondern auch der Umwelt. Ich sehe darin einen weiteren Meilenstein auf dem Weg der ständigen Verbesserung im Südtiroler Gesundheitswesen“.
Generaldirektor Florian Zerzer dankte allen Beteiligten, die diesen Umzug in kürzester Zeit ermöglicht haben und verwies auf die wichtige Rolle eines modernen OP-Bereiches: „Gerade im Krankenhaus Bozen haben wir es mit vielen komplexen Eingriffen, die als Notfalleingriffe oder geplant stattfinden, zu tun. Mit dieser hochmodernen Einrichtung können sich unsere Patientinnen und Patienten sicher sein, dass sie bestens aufgehoben sind.“
Von: mk
