Ermittlungen kurz vor dem Ende

Mordfall Mocanu: 27-Jähriger will Schadenersatz leisten

Freitag, 10. März 2023 | 10:40 Uhr

Bozen – Im Mordfall Elena Mocanu (35) Ende Oktober 2022 stehen die Ermittlungen der Behörden kurz vor dem Abschluss. Laut der Zeitung Alto Adige gibt sich der 27-jährige Avni Mecja aus Albanien reuig. Er befindet sich seit Oktober in Untersuchungshaft und hat sich in einem der jüngsten Gespräche mit seinem Anwalt Massimo Dal Ben bereit erklärt, Schadenersatz an die Hinterbliebenen des Opfers zu leisten.

Zudem hat sich Mecja versucht zu rechtfertigen. Die Beziehung und das Zusammenleben mit seiner Gefährtin sei schwierig und spannungsgeladen gewesen. Er erklärte zudem, dass er von der Frau auf psychischer Ebene schikaniert worden sei.

Im bevorstehenden Prozess riskiert Mecja, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt zu werden. Ihm wird die vorsätzliche Tötung unter zwei erschwerenden Umständen vorgeworfen. Er hatte eine Beziehung zu dem Opfer und es gab einen Stalkingvorwurf aus dem Jahr 2020. Sein Anwalt gibt sich indes anhand der jüngsten Entwicklungen überzeugt davon, die lebenslange Haftstrafe abwenden zu können.

Bekanntermaßen soll Mecja der 35-Jährigen während eines Streits in der Wohnung in Bozen mit einem Steinhammer auf den Kopf geschlagen und sie auf der Stelle getötet haben. In seinem Geständnis gab er an, er habe zweimal zugeschlagen.

Gleich nach der Tat am Abend vom 22. Oktober hatte sich Mecja das Telefon und den Ford Focus der 35-Jährigen geschnappt und war zum Flughafen von Treviso gefahren, um von dort einen Flug nach Tirana zu nehmen. Auf der Brennerautobahn auf der Höhe von Affi hatte er sich des Steinhammers entledigt, mit dem er mutmaßlich auf seine Partnerin zweimal eingeschlagen hat. Der Hammer wurde später dort auch gefunden.

Während der Fahrt hatte Mecja auch seinen Bruder kontaktiert, der in Verona lebt. Ihm erklärte der 27-Jährige, er sei auf der Flucht. Mit dem Handy der getöteten Lebensgefährtin schickte er seinem Arbeitgeber eine SMS und erklärte diesem, er könne nicht zur Arbeit kommen, da es seinem Kind nicht gut gehe – ein Versuch, um das Auffinden des Leichnams im Appartement des Paares in der Triester Straße hinauszuzögern. Vermutlich die Familienangehörigen haben Mecja dann allerdings überzeugt, umzukehren, sich zu stellen und mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.

Von: luk

Bezirk: Bozen