Von: luk
Bozen – Vor kurzem wurden in der Claudia-de’-Medici-Straße in Bozen die Arbeiten für die Errichtung einer im Boden versenkten Wertstoffinsel abgeschlossen. Anstelle der Sammelglocken, die gewöhnlich am Straßenrand stehen, erfolgt die getrennte Müllsammlung nun anhand von Sammelbehältern, die im Boden versenkt sind. Auf diese Weise soll nicht nur die Mülltrennung angeregt werden, sondern es wird auch das Stadtbild aufgewertet, wenn keine bunten Sammelglocken mehr am Straßenrand stehen. Die Kosten für die neue Wertstoffinsel inklusive Arbeiten belaufen sich auf rund 100.000 Euro. In einer Pressekonferenz mit Lokalaugenschein haben am Mittwochvormittag der Vizebürgermeister der Stadt Bozen und Stadtrat für öffentliche Arbeiten, Luis Walcher, die Stadträtin für Umwelt, Chiara Rabini, und der Präsident der SEAB, Kilian Bedin, die neue Wertstoffinsel der Öffentlichkeit vorgestellt.
“Die Entscheidung, hier in der Claudia-de’-Medici-Straße diese neue Wertstoffinsel zu verwirklichen, hat mehrere Gründe”, erklärte Vizebürgermeister Walcher. “Wir befinden uns hier in der Altstadt von Bozen, die aufgrund der Konzentration an historischer Bausubstanz einen besonderen Status genießt. Zweitens wurde neben den Sammelglocken häufig Müll abgelagert, der zwar immer binnen kürzester Zeit wieder entfernt worden ist, aber das Problem blieb ungelöst. Zum Dritten ist die Fläche für eine Wertstoffinsel hier sehr beschränkt, und daher war hier der ideale Ort, um dieses neue Sammelsystem zu testen, das auch zur Aufwertung des Stadtbildes beiträgt. Die SEAB entleert die unterirdischen Sammelbehälter in den frühen Morgenstunden bzw. zu Uhrzeiten, wo wenig Verkehr herrscht, um Staus oder Verkehrsbehinderungen zu vermeiden. Ich möchte auch sagen, dass es nicht leicht war, den richtigen Standort für die im Boden versenkte Wertstoffinsel zu finden, denn im Untergrund dürfen keine Leitungen für Wasser, Gas, Abwasser oder anderes verlaufen.”
Vizebürgermeister Walcher, Stadträtin Rabini und der Präsident der SEAB betonten, dass Wertstoffinseln dieser Art auch in anderen Stadtteilen installiert werden sollen, z.B. in der Südtiroler Straße, wo zur Zeit Aushubarbeiten durchgeführt werden, um die Leitungen für den neuen WaltherPark zu verlegen, oder am Pfarrplatz neben dem Dom.
Trotz seiner geringen Fläche an der Oberfläche kann mit einem im Boden versenkten Sammelbehälter eine große Menge an recycelbaren Abfällen gesammelt werden: Bei einer Oberfläche von 2,8 Quadratmeter können ca. vier Meter Abfälle gesammelt werden. Die Wertstoffinsel in der Claudia-de’-Medici-Straße ist ca. 14 Quadratmeter groß und es können somit 20 Meter Abfälle gesammelt werden. Die Sammelbehälter sind aus rostfreiem Stahl (Inox-Stahl), die in einem Betonbecken stehen. Sie sind vor Witterungseinflüssen geschützt, sie verströmen keine unangenehmen Gerüche, die Tiere anziehen, und es können auch keine Flüssigkeiten austreten, die die Oberflächen verunreinigen. Für das Einwerfen von Abfall muss einfach das Pedal am Boden gedrückt werden und es öffnet sich die Klappe. Einen großen Vorteil gibt es für die Sammlung von Glas: Dadurch dass der Behälter unter der Erde liegt, entstehen beim Einwerfen kaum mehr laute Geräusche. Die neuen Sammelbehälter haben eine relativ hohe Kapazität, es sind somit weniger Entleerungen notwendig als bei den herkömmlichen Sammelglocken. Sobald ein Behälter voll ist, wird er herausgezogen, entleert und wieder versenkt.