Von: luk
Bozen/München – Nach einer „rechtlichen Androhung“ gegen das beauftragte Plakatierunternehmen wurde das Pestizidtirol-Plakat des Umweltinstitut München am S-Bahnhof Karlsplatz „abgedeckt“. Das wurde dem Umweltinstitut von der Firma mitgeteilt. Doch der unabhängige Verein lässt sich nicht einschüchtern und verbreitet neue Plakate jetzt massenhaft über seinen Newsletter, wie es in einer Aussendung heißt.
„Wir wissen nicht, wer genau dem Unternehmen gedroht hat“, erklärt Karl Bär, Referent für Agrarpolitik am Umweltinstitut. „Aber es liegt nahe, dass die Drohung aus Bozen kam. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Kritik und Satire sind nichts Verbotenes. Es darf nicht sein, dass es reicht, dem Plakatierunternehmen mit einem Anwalt zu drohen, um eine Veröffentlichung zu unterbinden. Wir haben jetzt 1.000 kleinere Plakate mit einem neuen Motiv drucken lassen und fordern unsere UnterstützerInnen auf, sie selbst aufzuhängen. Die Diskussion um Pestizide wird sich nicht unterdrücken lassen. Dazu ist das Problem zu groß.“
Das neue Plakatmotiv zeigt eine von Südtiroler Aktiven organisierte Protestaktion am vergangenen Wochenende, bei dem RadfahrerInnen in Schutzanzügen durch die Obstplantagen entlang der Etsch geradelt sind. Mit der Aktion sollte auf mögliche Gesundheitsgefahren durch Pestizidabdrift aufmerksam gemacht werden.