Nun muss er eine Fußfessel tragen

Neue Beziehung seiner Ex macht 45-Jährigen aus Meran rasend

Freitag, 06. September 2024 | 10:13 Uhr

Von: mk

Meran – Beamte des Polizeikommissariats von Meran haben am Donnerstagvormittag eine einstweilige Verfügung zur Aufenthalts- und Kontaktbeschränkung vollstreckt, die vom Ermittlungsrichter in Bozen auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen worden ist. Empfänger ist ein 45-jährigen Mann aus Meran, die sich in einem Strafverfahren wegen Stalkings seiner ehemaligen Partnerin verantworten muss.

Nachdem seine Ex-Freundin Anzeige erstattet hatte, sind die Ermittlungen der Polizei ins Rollen gekommen. Der Beschuldigte, der bereits vor Jahren gezwungen worden war, wegen häuslicher Gewalt die gemeinsame Wohnung zu verlassen, hatte die Frau seit einiger Zeit wieder belästigt, bedroht und verfolgt. Offenbar wollte er einfach nicht die Tatsache akzeptieren, dass die Frau die Beziehung beendet hatte.

Dass seine Ex-Freundin eine neue Beziehung mit einem anderen Mann eingegangen war, empfand der 45-Jährige offenbar als Provokation. Dadurch verschärfte sich sein aggressives Verhalten weiter: So schickte er seiner Ex-Partnerin unzählige bedrohliche Nachrichten auf ihr sein Smartphone. Die Frau wurde immer mehr verängstigt und sah sich gezwungen, ihre Gewohnheiten zu ändern. Gleichzeitig wagte sie sich weniger außer Haus und schränkte ihre sozialen Kontakte ein.

Nun ist dem 45-Jährigen die Annäherung an seine Ex-Freundin auf weniger als 500 Meter untersagt. Um sicherzustellen, dass er sich an das Verbot hält, wurde ihm eine elektronische Fußfessel angelegt. Angesichts der Beharrlichkeit des mutmaßlichen Täters hat Quästor Paolo Sartori als Sicherungsmaßnahme außerdem eine Sonderüberwachung angeordnet.

Der 45-Jährige, der bereits vorbestraft ist, wurde in den vergangenen Wochen außerdem wegen Beamtenbeleidigung angezeigt, da er in sozialen Netzwerken sich als wahrer „Tastaturheld“ betätigt und diffamierende Kommentare über die Arbeit der Polizei gepostet hatte.

„Immer häufiger muss die Polizei in Fällen obsessiver Verfolgung eingreifen, die oft in aggressives und gewalttätiges Verhalten münden. Dies stellt einen besorgniserregenden Aspekt in der Gesellschaft dar“, betonte Sartori. Auch die Dynamik dieses jüngsten Vorfalls zeige, dass die Krisensituationen in unserer Gesellschaft nur durch eine Zusammenarbeit von Institutionen, lokalen Behörden, Frauenhäusern und Freiwilligenorganisationen bewältigt werden könnten. Die Polizei stehe dabei seit jeher an vorderster Front, um den Opfern zu helfen.

Bezirk: Burggrafenamt

Kommentare

Aktuell sind 6 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen