Von: apa
Der Neusiedler See ist zu Beginn des Sommers noch halbwegs gut gefüllt. Der Wasserstand beträgt aktuell 115,39 Meter über Adria. Dies ist weniger als der Vorjahreswert, als er rund zehn Zentimeter höher lag und 13 Zentimeter unter dem langjährigen Mittel. Dennoch sei die Situation “nicht dramatisch”, meinte Karl Maracek, Leiter für Hydrographie im Amt der Burgenländischen Landesregierung, zur APA. Den Lacken setzten die hohen Temperaturen bereits zu, ein paar liegen trocken.
Der Wasserstand am Neusiedler See liege “im Nahbereich” zum Vorjahr, wenn dieser auch etwas geringer sei. Die Entwicklung über den Sommer lasse sich freilich noch nicht abschätzen. “Er hat aber noch einen gewissen Puffer”, so Maracek. 2022 wurde der Tiefstwert seit 1965 um diese Jahreszeit gemessen, als der Wasserstand nur 115,12 Meter über Adria betrug.
Starkregen kann – intakte – Lacken kurzfristig füllen
Der Großteil der Lacken im Seewinkel führt derzeit auch noch Wasser, ein paar wenige sind aber bereits ausgetrocknet. Die noch Wasser führenden Lacken verfügen über einen relativ hohen Salzgehalt, was eine normale Entwicklung sei, wenn sich das Wasser zurückzieht, führte Benjamin Knes von der Forschungsabteilung des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel aus.
Besonders erfreulich sei, dass die Lange Lacke, die in den vergangenen Jahren bereits ausgetrocknet war, heuer noch Wasser enthält. Hier und an der Östlichen Wörtenlacke etwa sammeln sich derzeit die Vögel. Der Großteil verfügt noch über Wasser, nur einzelne seien zur Gänze ausgetrocknet. “Wenn die Temperaturen hoch bleiben, kann es aber schnell gehen”, so Knes. Durch Starkregen können sich Lacken, so sie intakt sind und der Boden noch dicht ist, kurzfristig auch wieder füllen. Ist dies nicht mehr der Fall, versickert der Regen rasch. Der Nationalpark führt ein engmaschiges Monitoring durch, misst den Salzgehalt und den Wasserstand der Lacken.
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