Komplexe Umsetzung - noch ist einiges zu tun

Notrufnummer 112: Im Sommer geht’s los

Montag, 10. April 2017 | 12:00 Uhr

Bozen – Nach langen Diskussionen scheint die einheitliche Notrufnummer 112 konkret zu werden.

Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, werden im Juni die Notrufnummern 115 und 118 auf 112 umgeleitet, bleiben aber noch bestehen. Ab Juli werden alle vier Notrufnummern – also 112, 113, 115 und 118 – auf 112 einlaufen.

Eine EU-Richtlinie sieht das seit Jahren vor. Die Vorbereitungsarbeiten dazu sind groß und technisch komplex. Die Leitzentralen müssen mit einer zentralen Datenbank in Rom verbunden werden, zudem werden von den anfallenden Daten auf zwei Servern (in Trient und Brescia) Sicherheitskopien erstellt.

„All diese Dinge werden derzeit gemacht“, sagt Landesrat Arnold Schuler dem Tagblatt Dolomiten. Die Kosten für die Umstellung trägt das Land. Ebenso muss Platz geschaffen werden für die Mitarbeiter der Zentrale: Zwölf Personen rekrutiert das Land dafür, noch sind nicht alle gefunden.

„Es wird letztlich allen große Vorteile bringen“, sagt Schuler. Die einheitliche Notrufnummer wird eine Art Filter sein. „Langt ein Anruf ein, öffnet sich eine Maske. Kommt der Anruf von einem Fixtelefon, kann über die Verbindung mit der Datenbank in Rom direkt der Anrufer und dessen Adresse gefunden werden, und diese Daten erscheinen sofort am Bildschirm“, erklärt Schuler. Der Notruf wird dann an die zuständige Institution – Behörden, Feuerwehr oder Rettung – weitergeleitet.

Für diese entfällt ein aufwändiger Arbeitsschritt: die Lokalisierung des Anrufers, berichten die „Dolomiten“. In den letzten Jahren war oft die Lokalisierung der Anrufer das Problem. Das sollte durch die technische Hilfe der Datenbank in Zukunft entfallen. „Vorerst können wir nur Fixtelefone lokalisieren. Die Lokalisierung von Mobiltelefonen ist ein Schritt, der bald folgen wird“, so Schuler.

Von: luk

Bezirk: Bozen