Von: apa
Der deutsche Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht muss sich am Freitag am Innsbrucker Landesgericht wegen des Vorwurfs des schweren Betruges verantworten. Dem 33-Jährigen wird vorgeworfen, eine nach einer mehrtägigen Geburtstagsfeier bei einem Tiroler Hotel offene Rechnung in Höhe von knapp 14.000 Euro nicht bezahlt zu haben. Dem mit dem Kinderfilm “Die Wilden Kerle” bekannt gewordenen Deutschen drohen bis zu drei Jahre Haft. Ochsenknecht war zuletzt geständig.
Er habe für die in der Anklage enthaltenen Vorwürfe die Verantwortung übernommen, hatten sowohl sein Rechtsanwalt Matthias Holzmann als auch die Staatsanwaltschaft nach dessen Überstellung nach Innsbruck und bei Verhängung der Untersuchungshaft erklärt. Im Vorfeld des Prozesses wollte Holzmann der APA gegenüber keinen weiteren Kommentar dazu abgeben. Zuletzt hatte es geheißen, Ochsenknecht gehe es “den Umständen entsprechend gut”, jedoch sei er vom Verfahren und durch den kurzzeitigen Freiheitsentzug stark belastet.
Festnahme nach offener Hotelrechnung, jetzt auf freiem Fuß
Ochsenknecht war im Juni in Hamburg festgenommen worden, nachdem ein europäischer Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden war. Dem Sohn von Schauspielstar Uwe Ochsenknecht wird vorgeworfen, die offene Hotelrechnung eines Hotels in Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel), in dem er vier Tage lang einen Geburtstag gefeiert hatte, von Ende 2021 über mehrere Jahre nicht bezahlt zu haben. Bei seiner Festnahme soll das ausstehende Geld dann geflossen sein.
Der 33-Jährige kam in Auslieferungshaft und wurde schließlich nach Innsbruck überstellt. Dort wurde am 18. Juli wegen dringenden Tatverdachts sowie Fluchtgefahr die U-Haft verhängt, Ochsenknecht wurde jedoch gegen eine Kaution in Höhe von 15.000 Euro auf freien Fuß gesetzt. Allerdings musste er seinen Pass abgeben und bis zum Abschluss des Verfahrens in Österreich bleiben.
Der Schauspieler war vor seiner Festnahme bereits gerichtlich zur Zahlung des Betrages verurteilt worden und wusste laut Staatsanwaltschaft über das Ermittlungsverfahren gegen ihn Bescheid. Gegenüber der Behörde habe er zunächst zwar seine Wohnadresse in Italien bekanntgegeben, dann aber auf ein Ersuchen nicht mehr reagiert. Ein an die italienischen Behörden gerichtetes Rechtshilfeersuchen verlief im Sand, an der angegebenen Adresse soll er nicht gemeldet und auch nicht mehr aufhältig gewesen sein. Daher ging die Anklagebehörde davon aus, dass sich der Schauspieler dem Verfahren entziehen wolle.
Reue und Ruhe im Gefängnis
Jimi Blue Ochsenknecht bereute sein Verhalten direkt nach seiner Festnahme in einem öffentlichen Statement auf seinem Instagram-Account: “Ich hätte wissen müssen, wie ernst die Situation ist und ich hätte es niemals so weit kommen lassen. Das war falsch”, schrieb er. Über seine Zeit im Gefängnis sagte der 33-Jährige später in einer Fragerunde auf der Plattform Twitch, er habe diese “ein bisschen genossen”. Er habe “wirklich erstmal runterkommen” können. Sonst sei er oft bis spät in der Nacht noch am Handy gewesen. “Also ich habe die ersten ein, zwei Wochen sehr, sehr viel geschlafen – mittags vor allem.”
Der Sohn von Uwe Ochsenknecht und dessen früherer Ehefrau Natascha erzählt außerdem, dass er “mit sehr vielen Leuten” gut klargekommen sei. Auch die Justizbeamtinnen und -beamten seien sehr freundlich gewesen. “Klar, es ist natürlich kein Hotel. Ich hab” das alles so gesehen wie so ein Schwererziehbaren-Camp oder -Internat.”
Großer Andrang erwartet
Der Prozess gegen den Deutschen wird im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts verhandelt werden und war nur für eine Stunde angesetzt. Für die Hauptverhandlung wurde mit einem erheblichen medialen Interesse gerechnet, wodurch für die sonstige Öffentlichkeit nur wenige Plätze zur Verfügung stünden, hieß es.
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