Bozen – Jener Mann, der am Mittwochabend in Bozen einen Polizist mit einem gestohlenen Fiat 500 beinahe überfahren hätte, wurde geschnappt. Der mutmaßliche Täter ist bereits vorbestraft. Weil Fluchtgefahr besteht, befindet er sich in Untersuchungshaft.
Bei dem Mann handelt sich um den soeben volljährig gewordenen Marokkaner Said Tarik, der in Bozen und teilweise auch in der Umgebung mehrmals seinen Wohnsitz gewechselt hat und der über eine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügt.
Der Polizist, der außer Dienst war, sah am Mittwoch den Fiat, wie er aus einer Tiefgarage herausfuhr. Da das schwarze Fahrzeug erst am 9. Juni in Kaltern als gestohlen gemeldet worden war, konnte er sich noch an Kenntafel und Farbe erinnern.
Sofort verständigt der Beamte seine Kollegen, die ihm die Diebstahlsmeldung bestätigten. Anschließend wies der Ordnungshüter in Zivil als Polizist aus und wollte den Wagen stoppen.
Der Fahrer hielt zuerst an, drückte dann aber plötzlich aufs Gaspedal. Dabei wurde der Polizist mitgerissen, nachdem er auf die Motorhaube gestürzt war, und ist anschließend auf den Boden gefallen.
Da seine Kollegen bereits verständigt waren, trafen sie bald am Ort des Geschehens ein. Der Polizist wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, die Ärzte rechnen mit einer Heilungsdauer von 50 Tagen.
Nachdem die Ermittlungen gestartet waren, konnte das Auto bald gefunden werden. Der Fahrer war allerdings verschwunden. Deshalb wurde die Spurensicherung aus Padua hinzugezogen, die Fingerabdrücke von drei Personen sicherstellte, die bereits in der Datenbank der Polizei aufschienen – darunter auch vom jungen Marokkaner.
Anhand von Zeugenaussagen konnte die Polizei den Mann in Völs am Schlern in einer Unterkunft aufspüren. Dort saß er auf gepackten Koffern und trug einen marokkanischen Pass bei sich.
Der junge Mann hat keinen Führerschein muss sich nun wegen schwerster Körperverletzung eines Polizeibeamten und wegen Autodiebsstahls vor Gericht verantworten.
Von: mk
