Von: mk
Rom – Das Forum Prävention hat sich Ende Juli mit Franco Zaffini, dem Kommissionspräsidenten für Soziales und Sanität des Senats, getroffen. Gemeinsam mit Vertretern von Meta Italia, dem Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, und der Expertin für Essstörungen, Laura Dalla Ragione, tauschte man sich über problematische Mechanismen aus, die in beliebten sozialen Medien auftreten. Problematisch seien zum Beispiel Influencerinnen und Influencer, die sich als Ernährungs- oder Diätexperten ausgeben, obwohl sie keine entsprechenden Qualifikationen besitzen. Diese Situation führe dazu, dass potenziell fragwürdige und auch gesundheitsschädliche Ratschläge ein riesiges Publikum erreicht.
Ein weiteres angesprochenes Thema waren die unzureichenden Alterskontrollen verschiedener Social Media Apps. Obwohl TikTok und Instagram ein Mindestalter von 13 Jahren vorschreiben, könne diese Vorgabe leicht von jüngeren Kindern umgangen werden. Vor allem junge und unerfahrene Nutzer und Nutzerinnen fällt es schwer, verfälschte Körperideale, Falschinformationen oder verstörende Inhalte richtig einzuordnen. Aus diesem Grund sei es notwendig, Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene in ihrer Medienkompetenz zu stärken, damit negative Auswirkungen für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft reduziert werden. Durch gemeinsame Aufklärungskampagnen oder gezielte Projekte könnten problematische Inhalte und Dynamiken abgefedert werden.
Das Forum Prävention fördert seit vielen Jahren die Medienkompetenz bei Schülern und Erwachsenen durch diverse Bildungsangebote, Projekte und Sensibilisierungskampagnen. Das Netzwerk Eltern-Medienfit und die dazugehörige Website www.eltern-medienfit.it, welche von der Familienagentur unterstützt wird, gibt Eltern Tipps im Umgang mit digitalen Medien in der Familie. Im Herbst hingegen startet in einigen Mittelschulen das Pilotprojekt “Smartphone-Führerschein”. Im Rahmen des Unterrichts werden dafür verschiedene Aspekte des digitalen Lebens behandelt, und die Medienkompetenz bei den Mittelschülerinnen und -schülern gezielt gefördert. Diese Initiative wird von der Stiftung Sparkasse und dem Sanitätsbetrieb unterstützt.
Außerdem wurde in diesem Jahr die Kampagne “Respect Everybody” – www.respect-everybody.it -initiiert. Sie möchte unangemessenen Kommentaren zum Körper entgegenwirken, da sie Nährboden für Essstörungen und Cybermobbing sein können. Die Kampagne setzt sich dafür ein, dass Menschen ihren Körper respektieren und akzeptieren, unabhängig von äußerlichen Merkmalen oder Normen.