Weitere Ermittlungen in Varese

Prozess wegen schwerer sexueller Gewalt in Kaiserau startet im Jänner

Dienstag, 26. November 2024 | 09:53 Uhr

Von: luk

Bozen – Gegen den 39-jährigen Pakistaner Muhammad Shoaib, der beschuldigt wird, im Bozner Stadtviertel Kaiserau ein 14-jähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben, beginnt am 13. Jänner ein Prozess mit abgekürztem Verfahren. Der Angeklagte war am Abend des 25. Oktober verhaftet worden, nachdem die mutmaßliche Tat stattgefunden hatte. Das Richtergremium unter dem Vorsitz von Walter Pelino genehmigte gestern einen entsprechenden Antrag der Verteidigung.

Der Verteidiger des Angeklagten, Nicola Nettis, teilte mit, dass in der Untersuchungshaft psychologische Gutachten durch den hinzugezogenen Psychologen Claudio Fabrici durchgeführt werden. Fabrici erklärte, dass ein Zellengenosse berichtet habe, Shoaib habe nachts wiederholt nach seinen Familienmitgliedern gerufen. Dieses Verhalten deute auf eine mögliche Realitätsverzerrung hin, die eine weitergehende Untersuchung durch eine funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) erforderlich machen könnte, um eventuelle Hirnschädigungen zu identifizieren.

Weitere Ermittlungen in Varese

Gegen den Angeklagten laufen bekanntlich auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Varese wegen ähnlicher Vorwürfe, berichtet die Zeitung Alto Adige. Zwei minderjährige Mädchen hatten ihn dort im Juni wegen schwerer sexueller Gewalt angezeigt. Die Beschuldigungen sind nahezu identisch mit denen im aktuellen Fall in Bozen.

Der Angeklagte: Lebensumstände und Hintergrund

Shoaib lebt seit über 20 Jahren in Italien und arbeitete überwiegend in der Gastronomie, zunächst in Varese und später in Verona. Vor einem Monat zog er nach Bozen, wo er eine Anstellung in einem Restaurant im Industriegebiet fand und vorübergehend bei einem Landsmann im Stadtzentrum unterkam.

Der Vorfall in Kaiserau

Der Vorfall, der zur Anklage in Bozen führte, ereignete sich vor etwa einem Monat. Das mutmaßliche Opfer, vertreten durch die Anwältin Alessandra D’Ignazio, saß gegen 19.00 Uhr auf einer Bank, während ihre Freundin kurz ins Haus gegangen war, um eine Jacke zu holen. Der Beschuldigte soll sich dem Mädchen genähert und zunächst nach dem Weg zur Bahnstation gefragt haben. Anschließend habe er um eine Umarmung gebeten. Als das Mädchen erschrocken reagierte und zurückwich, soll Shoaib sie verfolgt, am Hals gepackt und sexuell angegriffen haben. Dank eines Ellenbogenschlags gelang es dem Mädchen, sich zu befreien und um Hilfe zu rufen. Kurz darauf traf die Polizei am Tatort ein.

Bezirk: Bozen

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