Von: mk
Bozen – Im Zuge des ersten Lockdowns haben aufgrund von Überforderung und den noch nicht ausgebautem Unterstützungsangeboten leider gewalttätige Konflikte in der Familie zugenommen. „Das enge Zusammenleben zu Hause, die Doppelbelastung von Homeoffice und Heimunterreicht bei manchmal begrenzter technischen Ausstattung sowie der Ängste und Sorgen angesichts einer ökonomisch schwierigen Lage und ungewissen Zukunftsaussichten kann uns schnell an unsere Grenzen führen“, erklärt der Verein „väter aktiv“.
Es fange mit einer gereizten Stimmung an, man(n) wird ungeduldig und intolerant, es gibt laute und heftige Wortwechsel. „Wir drohen die Kontrolle zu verlieren und dann ist der Schritt zu körperlicher Aggression nur mehr klein“, erklärt der Verein.
Nun beim zweiten Lock Down sind viele ein wenig besser vorbereitet. „Viele Väter haben auch die schönen Seiten einer aktiven Vaterschaft erlebt, sie reduziert auch den Testeronspiegel und sorgt somit für ein friedlicheres Zuhause. Die Arbeitgeber haben ihre Ängste und Scheu vor Homeoffice überwunden und gute Erfahrungen gemacht“, so der Verein. „väter aktiv“ hat eine eigene Seite auf der Webseite http://www.vaeter-aktiv.it/papa-sein-in-zeiten-des-coronavirus/ eingerichtet mit Links zu Lernprogrammen für Kinder, Spielen und Experimenten mit den Kindern, Erziehungstipps und Infos zu Home office.
Wenn trotzdem alles zuviel wird gibt es das „Survival Kit“ http://www.vaeter-aktiv.it/news/survival-kit-fuer-corona-herausforderung/, welches von Fachleuten ausgearbeitet wurde mit den Kontaktadressen von der Caritas Männerberatung, der MIP – Männerinitiative Pustertal und väter aktiv. „Wir sind in Notfällen Montag bis Samstag von 8-22 Uhr erreichbar bzw. rufen zurück. Weiters gibt es noch das Netzwerk PSYhelp, alle Adressen der Partner sind auf der Seite www.dubistnichtallen.it zu finden“, erklärt der Verein.
„väter aktiv“ weist auch daraufhin, dass berufstätige Eltern dringend auf die von der Politik versprochene Wiederaufnahme des (verbesserten) Notbetreuungsdienstes in Kitas, Kindergärten und Schulen warten würden.