Von: luk
Bozen – Seit Monaten fließt in den städtischen Wohnungen der Haslacherstraße 23 in Bozen orangefarbenes Wasser aus den Hähnen – eine Situation, die bei den Bewohnern für erheblichen Unmut sorgt. Das Problem betrifft insbesondere das warme Wasser, und trotz zahlreicher Beschwerden hat die Stadt bisher keine dauerhafte Lösung gefunden.
Das Gebäude im Viertel Haslach ist Teil eines kürzlich sanierten Wohnkomplexes, der mit EU-Mitteln modernisiert und auf den energieeffizienten Klima-Haus-A-Standard gebracht wurde. Doch seit Mai dieses Jahres kämpfen die Bewohner mit dem unangenehmen Anblick verfärbten Wassers in ihren Waschbecken und Duschen. Viele vermeiden es, das Wasser zu nutzen, insbesondere für den Verzehr oder die Zubereitung von Lebensmitteln.
Angelo Liuzzi, Stadtviertelrat von Oberau-Haslach, zeigt sich verärgert über die schleppende Reaktion: “Wenn die Stadt nicht in der Lage ist, die Wartung der Sozialwohnungen zu übernehmen, sollte sie diese den Mietern überlassen oder verkaufen”, findet er.
Nachdem im Mai die ersten Beschwerden bei den städtischen Wohnungsbehörden eingingen, blieb die Situation monatelang unverändert. Erst im August begann die Stadt mit Maßnahmen, indem die Warmwasserversorgung unterbrochen wurde, um Reparaturarbeiten und Kontrollen an der Heizungsanlage durchzuführen. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Versorger Seab wurden die Wasserleitungen gereinigt. Die Seab hat bestätigt, dass das Wasser, das in das Gebäude eingespeist wird, den geltenden Standards entspricht.
Dennoch führten einige Bewohner auf eigene Kosten unabhängige Wasseranalysen durch, die auf eine weiterhin unzureichende Wasserqualität hinwiesen. Anfang September wurden daraufhin die Leitungen für kaltes und warmes Wasser überprüft, und in den Kellern wurden Fußböden aufgerissen, um die Ursache des Problems zu finden – bislang ohne Erfolg, wie die Zeitung Alto Adige berichtet.
„Ende September ist das Problem immer noch ungelöst“, beklagt Liuzzi. „Es scheint, als könne niemand genau sagen, woher die Verfärbung kommt.“ Die betroffenen Bewohner greifen mittlerweile auf Wasserflaschen und Kanister zurück. Inzwischen wird in Zusammenarbeit mit dem Anwalt Gabriele Repetto geprüft, ob rechtliche Schritte zur Schadensersatzforderung gegen die Stadt eingeleitet werden können. Eine mögliche Maßnahme könnte die Reduzierung der Miete und der Nebenkosten sein.
Liuzzi kritisiert außerdem die mangelnde Kommunikation seitens der Stadtverwaltung: „Es ist schwer, überhaupt eine Antwort von den zuständigen Büros zu bekommen. Die Verantwortung wird hin und her geschoben. Die Bewohner mussten mich sogar in ihre E-Mails einbinden, um überhaupt eine Reaktion zu erzwingen.“
Das orangefarbene Wasser bleibt vorerst ein ungelöstes Rätsel, und die betroffenen Bewohner hoffen weiterhin auf eine schnelle Lösung.
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