Er hatte Pfefferspray bei sich

Raubüberfall: Täter rechnet nicht mit Judo-Mami

Donnerstag, 15. März 2018 | 09:29 Uhr

Bozen – Eine 27-jährige Mutter, die mit ihrem zehn Monate alten Kind in der Nähe der Handelskammer in Bozen spazieren ging, schien für einen Dieb das perfekte Opfer zu sein. Was der Mann nicht wusste: Die Frau ist eine ehemalige Judo-Athletin, die auch Wettkämpfe bestritt.

Der Vorfall ereignete sich gegen 17.00 Uhr. Medienberichten zufolge hat sich ein Nordafrikaner der Frau mit ihrem Kind genähert und sie am Arm festgehalten. Anschließend steckte er seine Hand in ihre Jackentasche – offensichtlich mit der Absicht, sie auszurauben.

Obwohl die Attacke überraschend kam, reagierte die Frau geistesgegenwärtig – und schlug den Täter in die Flucht. Sofort verständigte sie die Polizei, die die Fahndung aufnahm. Auch der Ehemann des Opfers tauchte bald danach auf. Auf seinem Scooter begleitete er die Ordnungshüter auf der Suche nach dem Angreifer.

In der Tat war er es, der in der Nähe des Zugbahnhofs einen jungen Mann erblickte, der der Beschreibung des Täters entsprach. Sofort kontaktierte der Ehemann die Polizei und behielt gleichzeitig die Situation im Auge.

Der Nordafrikaner wurde auch von der Frau wieder erkannt. Der mutmaßliche Angreifer, der identifiziert und durchsucht wurde, trug eine Dose Pfefferspray bei sich. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich um kein legales Produkt handelt. Der Anteil an Capsaicin überschritt den erlaubten Grenzwert. Außerdem hatte der Mann ein kleines Messer.

Er kassierte eine Anzeige auf freiem Fuß. Der Ehemann zeigte sich erschüttert darüber, dass seine Frau mitten am helllichten Tag Opfer eines Raubüberfalls geworden war.

Von: mk

Bezirk: Bozen