Beitrag zu Artenschutz

Rekord-Kolonie an Fledermäusen in Alperia-Wasserkfraftwerk

Freitag, 04. Juli 2025 | 16:42 Uhr

Von: mk

Töll  – Die Überwachung der Fledermauskolonie, die im Sommer 2024 im von Alperia geführten Wasserkraftwerk in der Töll bei Meran entdeckt wurde, wird fortgesetzt. Ein Jahr nach der ersten Sichtung bestätigen die gemeinsam mit der Biologin Eva Ladurner und Forscherinnen der Eurac gesammelten Daten die stabile Präsenz von über 330 erwachsenen Exemplaren und 45 Jungtieren. Um den Schutz der Art zu gewährleisten, hat Alperia Arbeiten und interne Zugänge angepasst und fördert so das Zusammenleben von Energieproduktion und Biodiversität.

Das Kraftwerk in der Töll ist nur eines von 35 Wasserkraftwerken, das Südtiroler größter Energieversorger führt. Bei den Fledermäusen handelt es sich um die Art Rhinolophus hipposideros (Kleine Hufeisennase). Die Kolonie ist eine der größten derzeit bekannten Populationen in Südtirol, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Bei einem ersten Lokalaugenschein, der am 8. Juli 2024 erfolgte, konnten etwa 325 Exemplare dokumentiert werden. Im darauffolgenden Herbst und Winter sanken die Zahlen erwartungsgemäß, was dem biologischen Zyklus der Art entspricht. Die Kleine Hufteisennase hält in der kalten Jahreszeit in Umgebungen mit Temperaturen unter zehn Grad Winterschlaf. In den Wintermonaten reduzierte sich die Anzahl auch deshalb, weil die Stromproduktion wegen Wartungsarbeiten vorübergehend eingestellt wurde.

Die bevorzugten Bereiche der Kolonie sind in die unterirdischen Schächte, die zum Maschinenraum führen. Dank der Wärme, die von den Generatoren erzeugt wird, entstehen ideale Bedingungen für die Tiere während der Sommermonate. Vor allem Weibchen wähle ein solches Umfeld zur Geburt und Aufzucht ihrer Jungen.

Wie erwartet, kehrte die Kolonie ab Mai dieses Jahres zurück: Bei der Inspektion am 14. Mai wurden rund 250 Exemplare gezählt. Eine nächtliche Überwachung am 1. Juli 2025 mit Infrarotkameras ermöglichte die Identifizierung eines Zugangspunkts, den die Fledermäuse für die Bewegung zwischen dem externen Waldgebiet und den Innenbereichen des Kraftwerks nutzen. Bei dieser Gelegenheit wurden etwa 330 erwachsene Exemplare und 45 neugeborene Fledermäuse erfasst.

Wie das Unternehmen mitteilt, ergreift Alperia weiterhin konkrete Maßnahmen, um Stromproduktion und Artenschutz gleichzeitig zu gewährleisten. Einige Bereiche des Kraftwerks wurden für den Durchgang gesperrt. Termine für Wartungs- und Sanierungsarbeiten, einschließlich jener zur Neugestaltung der Außenanlagen, wurden unterdessen neu festgelegt, um Störungen der Kolonie während empfindlicher Phasen zu vermeiden.

Bezirk: Burggrafenamt

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