Von: mk
Oberbozen – Weil sich regelmäßig lange Schlangen an der Rittner Seilbahn bilden, hat eine Initiativgruppe vor rund einem Jahr eine Vorzugsspur für Pendler vorgeschlagen. Laut Südtiroler Transportstrukturen AG STA soll diese auch kommen. Doch wie eine nächtliche Aktion zeigt, wollen einige offenbar nicht länger warten.
Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag bei der Bergstation der Rittner Seilbahn mit weißer Kreidefarbe Linien auf die Pflastersteine des Platzes geschmiert, die getrennte Reihen für Einheimische und Touristen andeuten sollen. Die Akteure sollen gegen 2.00 Uhr in der Früh zugeschlagen haben.
Offenbar sollte mit der Aktion Druck auf die öffentliche Verwaltung ausgeübt werden. Für Pendler zwischen Bozen und Oberbozen ist es nämlich ein Ärgernis: Bei einem Regentag wollen alle Touristen hinunter in die Stadt, bei einem Hitzetag wollen alle hinauf auf den Berg. Dies führt regelmäßig zu langen Schlangen an der Rittner Seilbahn.
Während Touristen mehr Zeit haben, sind Einheimische oft an Termine gebunden, etwa im Fall eines Arztbesuchs oder aus Arbeitsgründen. So ist auch die Idee einer Vorzugsspur verstanden.
Wie sich bei einer Spontanbefragung auf Südtirol News herausstellte, hat die Mehrheit Verständnis für das Anliegen der Anrainer.
Die Mitarbeiter der Seilbahn nahmen die nächtliche Schmieraktion auf alle Fälle mit Humor. Viele meinten, jetzt gehe es „schon los mit der Vorzugsspur“.
Mehr Aufwand hatte hingegen die Freiwillige Feuerwehr, die die weiße Farbe entfernen und den Platz reinigen musste. Immerhin war vom „Kunstwerk“ nach zehn Minuten bereits nichts mehr zu sehen.
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