Keine spezifische Therapie - Krankheitsdauer von bis zu mehreren Wochen

SARS-CoV-2: Diese Symptome sind typisch

Dienstag, 25. Februar 2020 | 18:35 Uhr

Bozen – In Bezug auf den Coronavirus SARS-CoV-2 kämpfen die Mediziner, die Wissenschaftler und letztlich auch die Patienten mit der Ungewissheit. Viele wichtige Fragen können nämlich nicht lückenlos beantwortet werden. Daher sollen nachfolgend einige Fakten zu Symptomen, Verlauf und Dauer der Erkrankung erläutert werden, die bereits bekannt sind.

Wie gefährlich ist der Erreger?

Die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, ist nicht eindeutig bestimmbar. Die Sterblichkeitsrate ist nämlich bisher unbekannt. Es kann keine Prozentzahl an Erkrankten genannt werden, die sterben, denn viele Patienten bleiben symptomarm und werden erst gar nicht erfasst. Laut dem deutschen Robert-Koch-Institut ist darum die Zahl der Menschen, die an der Krankheit verstorben sind, im Verhältnis womöglich zu hoch gegriffen.

Auch das deutsche Gesundheitsministerium schätzt die Lage ähnlich ein: „Derzeit liegt der Anteil der Todesfälle, bei denen die Erkrankung mittels Labortest bestätigt wurde, bei etwa zwei Prozent. Es ist aber wahrscheinlich, dass dieser Anteil tatsächlich geringer ist, weil sich die Daten auf Patienten beziehen, die im Krankenhaus behandelt wurden.“ Weiters heißt es: „Todesfälle traten allerdings bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder bereits zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten.“

Unterschiedlicher Verlauf

Außerdem verlaufen die Infektionen mit dem Coronavirus sehr unterschiedlich. Offenbar hängt das stark vom Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Der Großteil der Infizierten hat einen milden Verlauf, andere erkranken schwer am Virus oder sterben sogar.

Laut Daten aus China, wo der Coronavirus schon länger wütet, haben etwa 20 Prozent der registrierten Patienten schwere Verläufe, wie etwa Lungenentzündungen. Bei der normalen Influenza sei das bei rund zwei Prozent der Fall, erklärt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg, gegenüber br.de.

Symptome sind vielfältig – ähnlich wie bei Grippe

Wer tatsächlich an dem neuartigen Erreger erkrankt, der muss mit typischen Grippe- und Erkältungssymptomen, wie Fieber, Husten, Müdigkeit oder Muskelschmerzen rechnen. Auch Atembeschwerden, Auswurf, Durchfall und Kopfschmerzen können je nach Verlauf auftreten. In schweren Fällen kommt eine Lungenentzündung hinzu. Laut focus.de ist auch eine Sepsis möglich. In der Folge kann es zu Nierenversagen, Multiorganversagen und zum Tod führen.

So lange dauert die Krankheit

Positiv getestete Patienten müssen sich laut Spiegel.de auf einen mehrwöchigen Kampf mit dem neuartigen Erreger einstellen. Wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärt, erholen sich Betroffene mit einem leichten Krankheitsverlauf in der Regel innerhalb von zwei Wochen von der Infektion. Bei Menschen mit einem schweren Krankheitsverlauf dauere es zwischen drei und sechs Wochen, bis die Krankheit wieder abklinge. Wahrscheinlich sind die Betroffenen während der gesamten Erkrankungszeit auch ansteckend.

Die Inkubationszeit – also die Zeit, bis die Erkrankung nach der Ansteckung ausbricht – beträgt bis zu 14 Tage.

Keine spezifische Therapie und noch kein Impfstoff

Es gibt derzeit keine spezifische Therapie, die sich gegen das Coronavirus richtet. Je nach Schwere des Krankheitsbildes werden den Patienten aber unterstützende Maßnahmen zugedacht.

So werden Patienten mit schwerer Atemnot beatmet. Um eine Super-Infektion zu vermeiden, könnten unterstützend auch Antibiotika gegeben werden.

Einen Impfstoff gibt es ebenfalls noch nicht. Medienberichten zufolge soll im April 2020 in China ein erster Kandidat in einer klinischen Studie getestet werden.

Einfache Hygiene ist der beste Schutz

Der beste Schutz vor SARS-CoV-2 gleicht jenem einer Grippe. Demnach können schon einfache Hygienemaßnahmen helfen. Dazu gehört, sich mehrmals am Tag die Hände zu waschen oder zu desinfizieren, Abstand zu seinem Gegenüber einzuhalten oder sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen.

Generell gilt: Wer sich unwohl fühlt, sollte zuhause bleiben und bei anhaltenden Beschwerden oder dem Verdacht einer Infektion einen Arzt aufsuchen. Zudem: Wer noch nicht gegen Grippe geimpft ist, sollte die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus zum Anlass nehmen, dies nachzuholen. Denn das kann Krankenhäuser entlasten, sollten auch in Deutschland vermehrt Coronafälle auftreten.

Von: luk

Bezirk: Bozen