Auffallend viele Lehrer plötzlich "genesen"

Schindluder mit Antigen-Tests? – Gerüchteküche brodelt

Mittwoch, 12. Januar 2022 | 11:18 Uhr

Bozen – Schwindeln manche Lehrkräfte in Südtirol, was ihren Genesenen-Statuts angeht? Diese Frage stellt man sich derzeit nicht nur im Bildungsressort – angefangen bei Bildungslandesrat Philipp Achammer. Auch manche Kollegen der betroffenen Lehrkräfte wundern sich, wenn quasi zeitgleich viele Ausfälle an einer Schule bemerkt werden – gerade beim impfskeptischen Personal. Kurzum: Die Gerüchteküche brodelt.

Landesrat Achammer spricht von “auffallenden Vorgängen”

Im Gespräch mit dem Tagblatt Dolomiten (Dienstagsausgabe) benannte Landesrat Achammer das Kind beim Namen. Er spricht von auffallend vielen “genesenen” Lehrkräften während der Weihnachtsfeiertage und, dass Gerüchte kursieren: Falsch positive Antigen-Tests würden nach der Quarantäne in einen negativen PCR-Test münden. Dieser bringt dann den Genesenenstatus mit sich.

Im Vergleich zur ersten Erhebung des Impfstatus, wo es noch 654 ungeimpfte Schul-Mitarbeiter gab, ist deren Zahl auf fast ein Drittel geschrumpft. Nicht alle ließen sich aber impfen. „Die Zahl jener, die über Weihnachten genesen sind, ist beträchtlich“, so Achammer.

Ein Lehrer an einer Schule im Unterland hat gegenüber Südtirol News ähnliche Vermutungen geäußert. Ein erheblicher Teil des Kollegiums sei plötzlich und praktisch gleichzeitig krank und in Quarantäne – gerade jene, die sich bislang nicht haben impfen lassen. Das sei schon auffällig. Auch bewusste Ansteckungen würden hingenommen oder angestrebt.

Jemand mit sanitärem Berufsbild muss Tests falsch eintragen

Es besteht also der Verdacht, dass Lehrpersonen, die sich nicht impfen lassen möchten, einer Suspendierung entgehen wollen, indem sie sich einen falsch positiven Antigen-Test besorgen, ohne je an Corona erkrankt zu sein. Offenbar ist das möglich, wie der Generaldirektor der Sanität, Florian Zerzer erklärt. Dazu benötigen die Lehrer oder andere Personen aber jemanden “innerhalb des sanitären Systems”, der damit einverstanden ist, ein Testergebnis bewusst falsch einzutragen.

Strafrechtlich relevant

Medienberichten zufolge kann der Sanitätsbetrieb überprüfen, von wem das Ergebnis eingetragen wurde. Von den 3.000 Zugängen seien bereits einige stillgelegt worden, da Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden. Dass die Eintragung von positiven Testergebnissen, die in Wirklichkeit negativ ausgefallen waren, strafrechtliche Relevanz hat, dürfte klar sein.

Achammer will der Sache nachgehen

Landesrat Achammer betont gegenüber den “Dolomiten”, dass er niemanden unter falschen Verdacht stellen wolle. Man werde der Sache aber nachgehen.

Von: luk

Bezirk: Bozen