Von: luk
Bozen – Für die vom Land Südtirol angekauften Schlauchtücher am Höhepunkt der Coronakrise interessiert sich nun auch der Rechnungshof.
Die Tageszeitung Alto Adige berichtet, dass am Mittwoch Beamte der Finanzpolizei in den Büros von Gesundheitslandesrat Thomas Widmann vorstellig geworden sind. Es wurden Akten beschlagnahmt und der Landesrat zur Vernehmung geladen. Diese soll in den kommenden Tagen stattfinden.
Vergangene Woche gab es bereits eine Razzia der Carabinieri im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Sowohl Gesundheitslandesrat Widmann als auch der Generaldirektor der Sanität, Florian Zerzer, wird Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen.
Dieses Mal wurden die Ordnungshüter von Staatsanwalt Paolo Evangelista vom Rechnungshof geschickt. Auslöser der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war auch hier eine Eingabe des M5S-Abgeordneten Diego Nicolini.
Bekanntlich wurden die Schlauchtücher direkt von einer Firma angekauft, in der auch Verwandte des Landesrats in der Chefetage sitzen.
Thomas Widmann beunruhigen diese zusätzlichen Ermittlungen nicht. Er verweist darauf, dass dringendes Handeln erforderlich gewesen sei. Die Schlauchtücher hätten das Potenzial, Infektionen zu reduzieren. Der Gesundheitslandesrat verweist in diesem Zusammenhang auf internationale Studien. Auch Virologen würden einen positiven Effekt bestätigen. „Wir waren ein Modell für andere Regionen und Länder“, so der Landesrat.
Er wird in der Sache von Anwalt Gerhard Brandstätter vertreten.