Von: mk
Bozen – Von wegen Frau am Steuer: Die Lenkerin eines Renault Clio hat gerade noch rechtzeitig reagiert, um zu verhindern, dass ihr Pkw in eine Baugrube in der Dalmatienstraße in Bozen stürzt.
Es war eine Frage von Millimetern. Der Wagen konnte das Gleichgewicht gerade noch halten, ein Reifen baumelte bereits über dem Abgrund. Der Vorfall hat sich am Dienstagnachmittag kurz vor 14.30 Uhr ereignet.
An der Baustelle wird bereits seit Längerem gearbeitet, zumal das Fernwärmenetz in der Stadt ausgedehnt wird. Die 52-Jährige hat mit ihrem Fahrzeug eine Garage zwischen den Gebäuden mit der Hausnummer 64 und 66 verlassen. Als sie am Ende der Auffahrt angelangt ist, bemerkte sie zunächst nicht, dass die befahrbare Platte fehlte, und fuhr bis zur Grube weiter, wo sich die Arbeiter aufhielten.
Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Auch der Pkw hat keine gröberen Schäden davongetragen. Die Frau und die Bauarbeiter sind noch einmal mit dem Schrecken davongekommen. „Sobald ich die Auffahrt passiert hatte, spürte ich die Leere unter dem Reifen und drückte scharf auf die Bremse“, erklärt die 52-Jährige gegenüber der Zeitung Alto Adige.
Nur eine Stunde zuvor sei sie an derselben Stelle ohne Probleme in die Garage eingebogen. Offenbar wurde in der Zwischenzeit die befahrbare Platte für Fahrzeuge entfernt. „Leider habe ich das zu spät bemerkt“, sagt die Frau.
Ein Arbeiter, der sich in der Grube aufhielt, hatte zum Zeitpunkt des Vorfalls, der Frau den Rücken zugekehrt. Wegen des Lärms auf der Baustelle hat er den Pkw erst im letzten Moment registriert. „Ich drehte mich um und sah den Wagen über dem Abgrund schweben“, erzählt er. Anschließend hätten sich die Bauarbeiter bereit erklärt, den Wagen hochzuheben. Doch die Lenkerin zog es vor, den Abschleppdienst zu verständigen.
Die Frau beschwerte sich darüber, dass kein Schild angebracht worden sei, das auf die Gefahr hinwies. Auch die Verlängerung der Absperrung hätte ihrer Ansicht nach gereicht. Die Bauarbeiter versichern ihrerseits, dass sie die befahrbare Platte stets anbringen würden, falls ein Auto kommt. Im Fall des Renault Clio sei das Fahrzeug allerdings zu schnell da gewesen. Die Stadtpolizei ermittelt nun den genauen Unfallhergang.