Bozen – Ein über 65 Jahre alter Mann musste im Oktober wegen Meningitis (Hirnhautentzündung) ins Bozner Krankenhaus gebracht worden. Es handelt sich um den ersten Fall von Meningitis, der heuer in Südtirol diagnostiziert worden ist. Epidemieartig ist Meningitis in den 1990-er Jahren in Südtirol aufgetreten, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Die Krankheit wird von Bakterien – sogenannten auf Meningokokken – ausgelöst.
„Bei einer bakteriellen Meningitis, Sepsis – Blutvergiftung – oder einer Kombination von beidem handelt es sich immer um ein äußerst schweres Krankheitsbild, bei dem die Patienten immer in ein Krankenhaus – meistens in einer Infektionsabteilung oder Intensivstation – aufgenommen werden“, erklärt der Leiter des Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit in Bozen, Dr. Josef Simeoni.
In den 1990-er Jahren hatte Südtirol im gesamtstaatlichen Vergleich eine sehr hohe Zahl an Fällen pro 100.000 Einwohner, weiß der Primar. „Dass Meningitis damals so oft vorgekommen ist, lässt sich nur damit erklären, dass wohl ein Keim mit einer besonderen Virulenz zirkulierte“, erklärt er laut „Dolomiten“. In den vergangenen Jahren wurde diese lebensbedrohliche Krankheit dann nur noch sporadisch diagnostiziert. 2015 wurden in Südtirol fünf Fälle gezählt.
Bei Meningitis zählt vor allem rasches Handeln: Je mehr Zeit vergeht, bis ein Patient im Krankenhaus behandelt wird, desto geringer sind seine Chancen. Zudem ist Meningitis ansteckend, wobei die Übertragung durch Tröpfcheninfektion erfolgt – beim Husten, Niesen oder Sprechen.
Während Grippe, Masern oder Windpocken auch bei einem flüchtigen Kontakt mit anderen Menschen übertragen werden können, erfolgt die Übertragung bei einer Meningokokkeninfektion jedoch durch einen relativ langen, engen Kontakt über mehrere Stunden hinweg – vorwiegend in geschlossenen Räumen.
Das kann zum Beispiel in Schulklassen der Fall sein, wo Schüler über Stunden zusammen sitzen, in Diskotheken, wo sich Jugendliche treffen, oder bei einer Reisegruppe.
Von: mk
