Von: luk
Bozen – Nach den bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten bei den Testabläufen in Südtirol und der Sperrung von 31 Zugängen, von denen die Testergebnisse ins Sanitätssystem eingetragen werden, haben sich nun die Behörden eingeschaltet.
Wie berichtet, führen die Carabinieri der Sondereinheit NAS Kontrollen in Testzentren durch. Die Beamten sind überall in Südtirol in Zivil unterwegs und machen Stichproben. So wird etwa überprüft, ob die Personen, die die Tests vornehmen, dazu qualifiziert sind. Auch die Personen, die sich testen lassen, werden überprüft. Üblicherweise muss nur die Gesundheitskarte vorgelegt werden. Die Carabinieri sehen sich aber auch die Ausweise der Personen an.
Neben der angelaufenen Kontroll-Maschinerie hat sich laut der Tageszeitung Alto Adige auch die Staatsanwaltschaft für die Unregelmäßigkeiten interessiert und Ermittlungen in die Wege geleitet. Positive Testergebnisse sollen eingetragen worden sein, um so den Grünen Pass als Genesene zu erschwindeln. Es besteht der Verdacht, dass in Südtirol auf diesem Weg Hunderte, wenn nicht sogar Tausende den Grünen Pass als Genesene erhalten haben, ohne je mit dem Coronavirus in Kontakt gewesen zu sein.
Gab es Geld gegen positive Tests?
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sollen nun klären, wie tief die Sache geht, ob es sich nur um vereinzelte Episoden handelt oder ob eine regelrechte Organisation dahintersteckt, die im Sinne der “No vax” gehandelt hat. Auch muss geklärt werden, ob jene Personen, die die falschen Testergebnisse eingetragen haben, aus Überzeugung gehandelt haben oder ob sie sich dafür entlohnen ließen.
Erste Verdachtsmomente gab es vor einigen Wochen rund um die Weihnachtsfeiertage, als etwa plötzlich viele Lehrer, die zuvor eine Impfung abgelehnt hatten, beinahe zeitgleich mit dem Grünen Pass als Genesene wedelten. Im Sanitätsbetrieb kam der erste konkrete Verdacht auf, als gemeldet wurde, dass einige positive Testergebnisse außerhalb der Arbeitszeiten eingetragen wurden.
Konsequenzen
Sollten sich die Anschuldigungen bestätigen, riskieren die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes den Verlust der Arbeitsstelle. Außerdem werden sie sich vor Gericht wegen Urkundenfälschung, mittelbare Falschbeurkundung und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit verantworten müssen.