Von: mk
Bozen – Die Spuck-Attacke am Donnerstagabend im Bozner Gemeinderat könnte ein gerichtliches Nachspiel haben. Wie berichtet, stürmte kurz vor 19.00 Uhr ein Ex-Angestellter der Gemeinde in den Ratssaal und bespuckte Generalsekretär Antonio Travaglia.
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Bei dem Mann soll es sich um einen ehemaligen Aufseher des Stadtmuseums handeln. Offenbar stand er unter Alkoholeinfluss.
Mehreren Gemeinderatsmitgliedern gelang es, den Mann zu überwältigen.
Generalsekretär Antonio Travaglia will Medienberichten zufolge zwar von einer Anzeige absehen. Trotzdem könnte die Bozner Staatsanwaltschaft eine Untersuchung in die Wege leiten – wegen Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes.
Generalstaatsanwalt Giancarlo Bramante muss auf die Bestätigung vonseiten der Stadtpolizei oder des Gemeinderatspräsidenten Silvano Baratta warten, dass ein Vergehen vorliegt.
Baratta erklärte im Anschluss, dass der Vorfall nicht ohne Konsequenzen bleiben werde. Es handle sich bereits um den 50. Zwischenfall, bei dem eine Gemeinderatssitzung in Bozen von Eindringlingen unterbrochen worden sei. Die Geste verurteilte Baratta als „respektlos und störend“.
Der Mann soll sich hinter dem Lega Nord-Gemeinderat Kurt Pancheri versteckt haben, um dann zur Tat zu schreiten. Die Lega Nord war es dann auch, die ein schärferes Sicherheitsprotokoll für Gemeinderatssitzungen verlangte – kein leichtes Unterfangen, zumal die Sitzungen öffentlich sind.
Personalassessorin Monica Franch stellte nach dem Vorfall klar, dass sie als Zuständige allen Angestellten nahestehen wolle. Generalsekretär Antonio Travaglia habe die Aufgabe gehabt, den Mann zu entlassen, da er an schwerwiegenden Problemen leide.