Sie sollen Belege für das erste Massensterben der Erdgeschichte sein: Im oberfränkischen Ludwigsstadt in Deutschland sind 443 Millionen Jahre alte Spuren im Schiefergestein gefunden worden, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Dienstag mitteilte. Bei Bauarbeiten in der Stadt an der Grenze zu Thüringen seien Geologen in einer freigelegten Straßenböschung auf die alten Belege gestoßen.
“Damals lag die Gegend um Ludwigsstadt komplett unter Wasser und war Teil eines riesigen Ozeans”, sagte Roland Eichhorn, der Leiter des Geologischen Dienstes am LfU. Eine bis heute rätselhafte Katastrophe habe plötzlich fast alles Leben im Meer ausgelöscht. Jetzt sei es zum ersten Mal gelungen, die Spuren dieses Massensterbens auch in bayerischen Gesteinen nachzuweisen.
Mit einem Bagger wurde das Schiefergestein am Dienstag weiter freigelegt, damit LfU-Geologinnen und -Geologen mit einem speziellen Diamantbohrer Gesteinsproben für weitere Untersuchungen entnehmen konnten. Anhand dieser Proben soll auch geprüft werden, wie die Fundschicht als Geotop für die Öffentlichkeit erhalten werden kann.
“Die Gesteine sind uralt und dennoch brandaktuell”, sagte Geologe Eichhorn. Nun würden sie in Kooperation mit der Uni Freiberg genauer untersucht, um so Rückschlüsse zu gewinnen, wie es zu dem Massensterben kam. “Denn Forscher vermuten, dass damals eine weltweite deutliche Klimaerwärmung der Auslöser dieser Katastrophe war”, sagte Eichhorn.
Vor 443 Millionen Jahren habe sich alles Leben im Ozean abgespielt. Landbewohner habe es noch keine gegeben, teilte das LfU mit. Jüngste Forschungsergebnisse ließen vermuten, dass gewaltige Vulkanausbrüche Unmengen an klimawirksamen Treibhausgasen in die Atmosphäre schleuderten. Es sei demnach zur Klimaerwärmung gekommen, wodurch sich die Ozeane aufgeheizt hätten, der darin gelöste Sauerstoff entwichen sei und die Meeresbewohner im wahrsten Wortsinn erstickt seien. Rund 85 Prozent aller Tierarten, darunter viele Muscheln, Korallen und Stachelhäuter seien damals ausgestorben.
Von: APA/dpa
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12 Kommentare auf "Spuren des ersten Massensterben der Erdgeschichte gefunden"
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Der Frankenwald, besonders rund um Kronach, Steinberg und Ludwigsstadt bietet viele alte Zeugnisse. In Goldkronach wurde über viele Jahre Gold abgebaut. Der Fränkische Jura, weiter im Süden, ist eine Fundgrube aus der Zeit der Dinosaurier.
Frei nach Friedrich Rückert:😀
Landschaftlich ist Franken die zweitschönste Gegend von der ganzen Welt.😍
Habe auch noch alte Zeugnisse im Schreibtisch.
ja, ja die Franken
Für einen Franken bekommt man in der Schweiz nicht mal eine Tafel Schokolade!
@krokodilstraene
lch weiß nicht was deine Schilderung über Gschnon mit diesem Thema zu tun hat ?
Die Beschreibung stimmt- jedenfalls als ich Anfang 2000er Jahre das letzte Mal da oben war….🤔
Du hast absolut recht. Gschnon ist berüchtigt für seine fliegenden Elefanten und den Schnee aus Bananen. Die Freizeitaktivitäten umfassen Bergsteigen auf Grashügeln und Angeln nach fliegenden Fischen. Es ist wirklich ein magischer Ort. 🙃🐘🍌🏔️
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……checker
Vermutlich aber keine zu vorzeigen.😉
Die erste Klimaerwärmung
Klimaschwankungen gab es früher auch, aber so lansam dass sich die Vegetation u die Lebewesen anpassen konnten.. behaupten die promovierten Forscher..
@Pyrrhon
angepasst…u es gab ein massensterben…komisch.
Über wieviele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte ging er denn? 150 Jahre wie dieses mal?