Sensationsfund in Deutschland

Spuren des ersten Massensterben der Erdgeschichte gefunden

Dienstag, 01. August 2023 | 13:02 Uhr

Sie sollen Belege für das erste Massensterben der Erdgeschichte sein: Im oberfränkischen Ludwigsstadt in Deutschland sind 443 Millionen Jahre alte Spuren im Schiefergestein gefunden worden, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Dienstag mitteilte. Bei Bauarbeiten in der Stadt an der Grenze zu Thüringen seien Geologen in einer freigelegten Straßenböschung auf die alten Belege gestoßen.

“Damals lag die Gegend um Ludwigsstadt komplett unter Wasser und war Teil eines riesigen Ozeans”, sagte Roland Eichhorn, der Leiter des Geologischen Dienstes am LfU. Eine bis heute rätselhafte Katastrophe habe plötzlich fast alles Leben im Meer ausgelöscht. Jetzt sei es zum ersten Mal gelungen, die Spuren dieses Massensterbens auch in bayerischen Gesteinen nachzuweisen.

Mit einem Bagger wurde das Schiefergestein am Dienstag weiter freigelegt, damit LfU-Geologinnen und -Geologen mit einem speziellen Diamantbohrer Gesteinsproben für weitere Untersuchungen entnehmen konnten. Anhand dieser Proben soll auch geprüft werden, wie die Fundschicht als Geotop für die Öffentlichkeit erhalten werden kann.

“Die Gesteine sind uralt und dennoch brandaktuell”, sagte Geologe Eichhorn. Nun würden sie in Kooperation mit der Uni Freiberg genauer untersucht, um so Rückschlüsse zu gewinnen, wie es zu dem Massensterben kam. “Denn Forscher vermuten, dass damals eine weltweite deutliche Klimaerwärmung der Auslöser dieser Katastrophe war”, sagte Eichhorn.

Vor 443 Millionen Jahren habe sich alles Leben im Ozean abgespielt. Landbewohner habe es noch keine gegeben, teilte das LfU mit. Jüngste Forschungsergebnisse ließen vermuten, dass gewaltige Vulkanausbrüche Unmengen an klimawirksamen Treibhausgasen in die Atmosphäre schleuderten. Es sei demnach zur Klimaerwärmung gekommen, wodurch sich die Ozeane aufgeheizt hätten, der darin gelöste Sauerstoff entwichen sei und die Meeresbewohner im wahrsten Wortsinn erstickt seien. Rund 85 Prozent aller Tierarten, darunter viele Muscheln, Korallen und Stachelhäuter seien damals ausgestorben.

Von: APA/dpa

Kommentare

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12 Kommentare auf "Spuren des ersten Massensterben der Erdgeschichte gefunden"


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Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

 
Der Frankenwald, besonders rund um Kronach, Steinberg und Ludwigsstadt bietet viele alte Zeugnisse. In Goldkronach wurde über viele Jahre Gold abgebaut. Der Fränkische Jura, weiter im Süden, ist eine Fundgrube aus der Zeit der Dinosaurier.

Frei nach Friedrich Rückert:😀
Landschaftlich ist Franken die zweitschönste Gegend von der ganzen Welt.😍

Faktenchecker
1 Monat 21 Tage

Habe auch noch alte Zeugnisse im Schreibtisch.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage
Gschnon ist eine Fraktion der Gemeinde Montan in Südtirol. Die Ortschaft liegt hoch über dem Etschtal, an der Südseite des vom Unterland abzweigenden Mühlentals auf etwa 950 m Meereshöhe. Erreichbar ist die Ortschaft über eine kleine Bergstraße, die in Mühlen ihren Anfang nimmt. Südwestlich des Weilers befindet sich der Gipfel der Königswiese und südöstlich das Trudner Horn. Die waldreiche Gegend bildet den Naturpark Trudner Horn mit dem örtlichen Hüttwald, der über den Gschnoner Rundwanderwegs durchwandert werden kann. Bemerkenswert ist der oberhalb der Einschicht Gsteig (Gstoag) und dem Gsteiger Hof (Gstoager) gelegene Panoramapunkt Kanzel mit einem beeindruckenden Rundblick über das Etschtal… Weiterlesen »
Faktenchecker
1 Monat 20 Tage
Molwanien, der Welt größter Produzent von Roter Beete und Ursprungsregion des Keuchhustens, ist ein geschichtsträchtiges Land. Allenthalben finden sich Zeugen wunderbar bewahrter und gehegter Vergangenheit, so zum Beispiel in Städten wie Gyrorik, wo man einen der weltweit ältesten noch in Betrieb befindlichen Kernreaktoren besichtigen kann. Was Bauwerke und öffentliche Denkmäler angeht, ist Molwanien doppelt gesegnet, da das Land zwei Goldene Zeitalter erlebt hat: eine Periode der Schauergotik unter dem Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Karl IV. und die späten 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts, in denen des Landes sowjetisch inspirierter Flirt mit ungestähltem Beton dem Stadtpanorama seine unverwüstliche Prägung… Weiterlesen »
der.schon.wieder
1 Monat 20 Tage

ja, ja die Franken
Für einen Franken bekommt man in der Schweiz nicht mal eine Tafel Schokolade!

Suedtirolfan
Suedtirolfan
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

@krokodilstraene
lch weiß nicht was deine Schilderung über Gschnon mit diesem Thema zu tun hat ?
Die Beschreibung stimmt- jedenfalls als ich Anfang 2000er Jahre das letzte Mal da oben war….🤔

Faktenchecker
1 Monat 20 Tage

Du hast absolut recht. Gschnon ist berüchtigt für seine fliegenden Elefanten und den Schnee aus Bananen. Die Freizeitaktivitäten umfassen Bergsteigen auf Grashügeln und Angeln nach fliegenden Fischen. Es ist wirklich ein magischer Ort. 🙃🐘🍌🏔️

Look_at_Yourself
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Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

.
……checker
Vermutlich aber keine zu vorzeigen.😉

Privatmeinung
Privatmeinung
Superredner
1 Monat 20 Tage

Die erste Klimaerwärmung 

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

Klimaschwankungen gab es früher auch, aber so lansam dass sich die Vegetation u die Lebewesen anpassen konnten.. behaupten die promovierten Forscher..

fingerzeig
fingerzeig
Tratscher
1 Monat 20 Tage

@Pyrrhon
angepasst…u es gab ein massensterben…komisch.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 20 Tage

Über wieviele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte ging er denn? 150 Jahre wie dieses mal?

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