Staatlicher Wiederaufbauplan

Stärkung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung schreitet voran

Freitag, 24. Oktober 2025 | 15:15 Uhr

Von: mk

Bozen – Um die Fortschritte im Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung ging es bei einer Tagung des Südtiroler Sanitätsbetriebes am 22. Oktober im Veranstaltungszentrum KiMM in Meran. Sie gehört zu den Prioritäten im Bereich Gesundheit des Landes Südtirol.

Das Tagungsprogramm sah Vorträge von Referentinnen und Referenten aus Sanitätsbetrieb und Landesverwaltung, aber auch aus anderen Regionen Italiens und aus Österreich vor. So bekamen die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über den Stand der Umsetzung in Südtirol und konnten sich zusätzlich über die Organisation der wohnortnahen Versorgung und Best-practice-Beispiele in Gebieten außerhalb unserer Provinzgrenzen informieren.

Die wohnortnahe Gesundheitsversorgung soll schwerpunktmäßig in Gemeinschaftshäusern, Gemeinschaftskrankenhäusern und wohnortnahen Einsatzzentralen abgewickelt werden. Dafür wurden im Rahmen des staatlichen Wiederaufbauplans PNRR beträchtliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt. Weitere Maßnahmen sind der Ausbau der Digitalisierung und Telemedizin, die Stärkung der familienzentrierten Pflege, der Ankauf hochmoderner Großgeräte und andere innovative Projekte.

Die Gemeinschaftshäuser und -krankenhäuser sind teilweise schon im Bau, teilweise werden sie in bestehenden Einrichtungen untergebracht. Die wohnortnahen Einsatzzentralen sind bereits in Betrieb. Ziel ist es, die umfassende Betreuung vor allem von gebrechlichen und chronisch kranken Menschen aus dem Krankenhaus heraus so nahe wie möglich an deren Wohnort zu bringen, wobei gesundheitliche und soziale Dienste eng zusammenarbeiten.

Gesundheitslandesrat Dr. Hubert Messner, der den ganzen Tag bei der Tagung anwesend war, fasst die Zielsetzung des Wiederaufbauplans so zusammen: “Der Wiederaufbauplan PNRR mit den damit verbundenen Geldmitteln ist eine Chance, das Südtiroler Gesundheitswesen neu aufzustellen – die wir aktiv ergreifen. Ziel ist ein neues Modell der gesundheitlichen Nahversorgung. Es soll den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, indem Gesundheitsdienste so nah wie möglich bei den Menschen angeboten werden: sei es durch mehr häusliche Pflege, Gemeinschaftshäuser und Gemeinschaftskrankenhäuser oder auch durch technische Innovation und Digitalisierung wie die elektronische Gesundheitsakte.”

Laut Generaldirektor Dr. Christian Kofler zählt die Stärkung der wohnortnahen Betreuung zu den absoluten Schwerpunkten des Südtiroler Sanitätsbetriebes: „Die Bevölkerung wünscht sich kompetente Ansprechpartner vor Ort, wofür das Zusammenwirken aller relevanten Dienste und der verschiedenen Berufsgruppen unabdingbar ist. In allen vier Gesundheitsbezirken wird bereits intensiv an der Umsetzung der verschiedenen Vorhaben gearbeitet.“

Pflegedirektorin Dr. Marianne Siller lobt die Zusammenarbeit und den Mut der Verantwortlichen, Herausforderungen gemeinsam zwischen Krankenhaus und wohnortnaher Versorgung anzugehen: „Die Zukunft der wohnortnahen Gesundheitsversorgung entsteht dort, wo Menschen gemeinsam neue Wege gehen – auch wenn noch nicht alle Antworten bekannt sind und noch erarbeitet werden müssen.“

Die vom Südtiroler Sanitätsbetrieb organisierte Tagung fand bereits zum vierten Mal statt. Sie wird einmal jährlich und immer in einem anderen Gesundheitsbezirk ausgetragen, damit sich möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den aktuellen Stand der verschiedenen Projekte informieren können.

Bezirk: Bozen

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