Kommentar

Steckt in jedem ein Mörder?

Dienstag, 28. März 2017 | 10:31 Uhr

Bozen/Trient – Gleich zwei Familientragödien haben unsere Region innerhalb kurzer Zeit erschüttert. Während der 37-jährige Familienvater Khalid Ouassafi in Bozen auf seine Ehefrau eingestochen hat, tötete Gabriele Sorrentino in Trient seine Kinder und anschließend sich selbst.

In beiden Fällen könnten finanzielle Schwierigkeiten der Grund für die Tat gewesen sein. Vor allem der Fall in Trient hat viele schockiert, denn angeblich handelte es sich nach außen hin um eine Vorzeigefamilie.

Hinter der glänzenden Fassade gab es jedoch offenbar Verwerfungen, die so stark waren, dass sie in eine Katastrophe mündeten.

Die dünne Schicht an Zivilisation, die uns allen antrainiert wurde, scheint in manchen Fällen kein brauchbarer Staudamm zu sein, wenn es um Wut und Verzweiflung geht.

Schon Friedrich Nietzsche wusste: „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Vielleicht hilft diese Erkenntnis, solche Taten in Zukunft zu verhindern.

Von: mk

Bezirk: Bozen