Finanzpolizei deckt Betrug auf

Steuer trickreich umgangen – 1,3 Mio. Euro beschlagnahmt

Mittwoch, 29. Januar 2020 | 11:42 Uhr

Bozen – Die Finanzpolizei von Bozen hat in den vergangenen Wochen 1,3 Millionen Euro von drei Gesellschaften beschlagnahmt, die allesamt derselben Unternehmergruppe angehören und im Mineralölgeschäft tätig sind.

Die Maßnahme wurde nach Untersuchungen der Finanzpolizei und auf Anweisung des Ermittlungsrichters verhängt. Ins Rollen kamen Ermittlungen nach einer Überprüfung der Bücher und der Steuerzahlungen einer der drei Firmen mit Sitz in Bozen.

Dabei stießen die Finanzpolizisten auf ein raffiniertes System, mit dem die Mehrwertsteuer umgangen wurde, und zwar mittels falscher Rechnungen, die zwischen den drei Firmen trickreich hin- und hergeschoben wurden. “Auf den ersten Blick”, so die Finanzpolizei in einer Aussendung, “schien es so, als handle es sich um Betriebe, die nichts miteinander zu tun haben. Doch in Wirklichkeit zog nur eine Person die Strippen.” Es handelt sich dabei um einen über 90-jährigen Mann aus Belluno sowie dessen Tochter.

Finanzpolizei

Mit der “kreativen” Buchführung sprang am Ende für das Unternehmen ein sattes Steuerguthaben heraus, mit dem dann andere Steuern kompensiert wurden. Der öffentlichen Hand entstand dadurch natürlich ein Schaden. Die Finanzpolizei Bozen konnte eine Hinterziehung der Mehrwertsteuer in Höhe von 1,4 Millionen Euro berechnen. Sechs Personen – drei aus der Provinz Belluno und drei aus der Provinz Padua – wurden angezeigt. Ihnen werden die Ausstellung von Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen sowie betrügerische Angabe vorgeworfen.

Auf Geheiß des Ermittlungsrichters aus Bozen wurden in mehreren Bankinstituten Italiens Konten des Firmengeflechts eingefroren und die Gelder beschlagnahmt.

Von: luk

Bezirk: Bozen