Von: mk
Bozen/Trient – Bozen und Trient zählen zu jenen zwölf Städten in Italien, in denen die stärkste Konzentration von Stickstoffdioxiden gemessen worden ist. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der Umweltschutzvereinigung Legambiente aus dem Jahr 2022 hervor.
Stickoxide entstehen durch die Verbrennung fossiler Energieträger und können zu einer Vielzahl von negativen Gesundheits- und Umweltwirkungen führen. Der mit Abstand größte Verursacher ist der Verkehr, wobei Diesel-Pkw innerstädtisch den größten Anteil ausmachen.
Im Gegensatz zu Industrieabgasen, die über hohe Schornsteine ausgestoßen werden, gelangen Abgase des Verkehrs in Bodennähe in die Luft und haben daher für die menschliche Gesundheit besonders schwerwiegende Folgen.
Stickstoffdioxid ist als ätzendes Reizgas für den Menschen besonders schädlich, weil es das Schleimhautgewebe im gesamten Atemtrakt angreift und die Augen reizt. Durch die dabei auftretenden Entzündungsreaktionen verstärkt es die Reizwirkung anderer Luftschadstoffe zusätzlich. Stickstoffdioxid steht mit dem Anstieg von allergischen Reaktionen, der Empfindlichkeit der Atemwege und der Entwicklung von Asthma in Verbindung.
In Bozen soll sich die Situation allerdings verbessern, wie der Direktor der Landesumweltagentur, Luca Verdi, Medien gegenüber betont. Dies geschieht nicht zuletzt deshalb, weil die EU die Limits bis 2030 senken will. Bis dahin soll die Konzentration von 40 auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter sinken.
Ebenfalls brenzlig ist die Situation in Mailand, Turin, Palermo, Como, Catania, Rom, Monza und Genua. Zur Konzentration in Bozen trägt vor allem die Autobahn bei, aber auch der Individualverkehr in der Stadt selbst. In den kommenden Jahren ist eine Reduktion von zwei Prozent nötig.