Familie von umstürzenden Baum getroffen

Heftiger Sturm zieht über Meran hinweg

Freitag, 25. September 2020 | 16:16 Uhr

Meran – Schon wieder ist ein Sturm über Meran hinweggefegt und hat für große Schäden gesorgt. Mehrere Bäume wurden durch starke Windböen entwurzelt.

Am Mazzini-Platz stürzte ein besonders großer Baum gegen 14.30 Uhr um. Dabei wurden drei Autos getroffen. Während zwei Personen unverletzt blieben, hatte eine Familie mit einem dreijährigen Kind nicht so viel Glück. Die Mutter wurde erheblich verletzt, das Kleinkind sowie der Vater zogen sich leichte Verletzungen zu.

Im Einsatz waren das Weiße Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr von Meran sowie die Gemeindepolizei von Meran.

Die Feuerwehren in der Passerstadt und Umgebung zählten bis zum späten Nachmittag schon über 100 Einsätze. Neben umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen waren auch Fensterläden, Dachteile, lose Bauteile, Werbepaneele oder andere gefährliche Gegenstände zu sichern. Außerdem kam es zu Überschwemmungen in Wohnungen, Kellern, Garagen und Betrieben.

Es kam auch zu Stromausfällen und auch die Bahnlinie zwischen Bozen und Meran wurde unterbrochen. Auch in anderen Landesteilen gab es zahlreiche Feuerwehreinsätze.

Wie der Landesmeteorologe Dieter Peterlin berichtet, erreichten die Sturmböen mehr als 101 km/h. An mehreren Pässen hat Schneefall eingesetzt.

 

In diesem Video seht ihr, wie die Bäume in Meran zum Spielball des Sturms wurden.

#EINSATZINFO: Aktuell zieht eine Kaltfront mit Starkregen, Sturmböen und Hagel durchs Land und die Feuerwehren sind in…

Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Venerdì 25 settembre 2020

Auch Verkehrschaos entstanden

Ein erneutes Unwetter hat heute Nachmittag in Meran nicht nur für ein Verkehrschaos gesorgt, sondern auch drei Verletzte gefordert. „Diesmal war es weniger der Regen, der uns Sorgen bereitet hat, als vielmehr heftige Sturmböen, die in der ganzen Stadt Bäume entwurzelt oder geknickt haben“, so Bürgermeister Paul Rösch.

Ein heftiges Gewitter ist heute am frühen Nachmittag über Meran gezogen. Vor allem die damit einhergehenden Sturmböen haben dabei für Schäden, Chaos und viel Arbeit für die Einsatzkräfte gesorgt. So ist am Mazziniplatz ein hochstämmiger Baum auf die Straße gestürzt und hat eine dreiköpfige Familie verletzt – „nach letzten Informationen Gott sei Dank nicht gravierend“, so der Bürgermeister. Auch in anderen Teilen der Stadt haben umgeknickte Bäume Straßen verlegt und den Verkehr lahmgelegt, zudem hat der Sturm
Schäden an zahlreichen Dächern angerichtet.

Im direkten Kontakt mit den Einsatzkräften hat Rösch versucht, sich ein Bild der Lage zu machen. „Die Situation war verständlicherweise chaotisch, mittlerweile ist sie dank des schnellen und professionellen Einsatzes unserer Feuerwehren, der Rettungskräfte und der Polizei aber unter Kontrolle“, so der Bürgermeister, dessen Dank nicht nur den eigenen, sondern auch den Wehrmännern aus den Nachbargemeinden gilt, die den Meraner Feuerwehren beigesprungen sind.

Das heutige war schon das dritte Unwetter in Meran innerhalb weniger Wochen. „Der heurige Sommer scheint ein Vorbote dessen zu sein, was uns künftig erwartet“, so Rösch.
„Wegen des Klimawandels werden extreme Wetterereignisse immer häufiger, deshalb bereiten wir die Stadt auch besser darauf vor.“ Eine Stoßrichtung gibt dabei die Strategie zur Anpassung der Stadt an den Klimawandel vor, die mit Klimaexperten und der Feuerwehr entwickelt worden ist. „Teil dieser Strategie ist etwa der Ausbau des historischen Kanalsystems, damit dieses mit plötzlichen großen Wassermengen fertig wird“, so Rösch.

Die zweite Stoßrichtung ist die Überarbeitung des Zivilschutzplans der Stadt, die der Stadtrat vor wenigen Wochen in Auftrag gegeben hat. „Unser Zivilschutzsystem funktioniert dank der hauptamtlichen und der vielen freiwilligen Einsatzkräfte schon vorbildlich, wir müssen es aber an die neuen Herausforderungen anpassen“, erklärt der Bürgermeister.

Nicht zuletzt haben die heutigen Ereignisse – erneut – gezeigt, wie anfällig vor allem der historische Meraner Baumbestand ist. „Wir sind eine grüne Stadt und bleiben es“, so Rösch. Allerdings werde schon seit Jahren mit Nachdruck die Erneuerung des Baumbestandes vorangetrieben. „Man darf nicht vergessen, dass auch Bäume einen Lebenszyklus haben, der irgendwann zu Ende geht“, erklärt der Bürgermeister. Gerade alte, morsche und deshalb gefährliche Bäume würden deshalb ersetzt, und zwar durch Arten, die den künftig höheren Durchschnittstemperaturen besser gewachsen sind. „Auch das gehört zur Anpassung an den Klimawandel und ist damit eine Investition in die Sicherheit unserer Stadt“, schließt Rösch.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt