Von: mk
Bozen – Südtirol und das Trentino bleiben gelbe Zonen. Das geht aus den Daten des italienischen Gesundheitsministeriums und des Obersten Gesundheitsinstituts ISS hervor, berichtet Alto Adige online. Die Reproduktionszahl in Südtirol beträgt 0,81, während sie im Trentino mit 0,85 etwas höher ausfällt.
Das Monitoring wurde am 5. Jänner durchgeführt und bezieht sich auf das Infektionsgeschehen zwischen 28. Dezember 2020 und 3. Jänner 2021.
Laut einer Studie der Bruno Kessler-Stiftung, des Obersten Gesundheitsinstituts und der gesamtstaatlichen Arbeitsunfallversicherungsanstalt INAIL, die nach der ersten Welle durchgeführt wurde, ist das Wiederhochfahren des gesellschaftlichen Lebens auch dann riskant, wenn die Inzidenz unter dem Wert eins liegt.
Die Inzidenz müsse niedrig genug sein, damit das Infektionsgeschehen mittels Präventionsmaßnahmen bewältigt werden könne – mit der Isolation von Infizierten und der Quarantäne für Kontaktpersonen, erklärt auch Stefano Merler, Forscher an der Bruno Kessler-Stiftung, laut Alto Adige. Betrachte man die Daten im Zeitraum, als die Prävention im Verlauf der zweiten Welle aufgrund der ansteigenden Fälle an ihre Grenzen gekommen ist, müsste die Inzidenz bei weniger als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in der Woche liegen.
Wie Merler erklärt, zeigen die Forschungsergebnisse, dass das Ansteckungspotenzial von Covid-19 noch immer extrem hoch ist. Er rät zu „äußerster Vorsicht“ bei der Wiederaufnahme von sozialen Kontakten und er hält allzu große Eile in diesem Zusammenhang für bedenklich.
Laut dem Physiker Roberto Battiston von der Universität Trient sind das Veneto und die Marken in der extremsten Lage. Doch Südtirol und das Trentino sind den beiden Regionen dicht auf den Fersen. An dritter Stelle liegen Sardinien und Apulien. Dort gibt es 20 bis 25 Mal mehr Neuansteckungen als im September.