Indizienlast im Mordfall Kurt Huber wiegt schwer

Tatverdächtige von Mikrokameras aufgenommen: Messerstiche nachgestellt

Dienstag, 23. Januar 2018 | 09:55 Uhr

Bozen – Dzenana Mangafic (57) wird bekanntlich verdächtigt, im Dezember 2016 ihren Ex-Mann Kurt Huber (71), den sie pflegte, in Niederrasen erstochen zu haben. Nun hat das Kassationsgericht laut lokalen Medien die Entscheidung des Freiheitsgerichts bestätigt, den Antrag auf Enthaftung nicht stattzugeben.

Mangafic sitzt seit Mai 2017 im Trienter Gefängnis in U-Haft. Die Indizienlast gegen die Frau aus Sarajevo wiegt schwer. Sie ist von einer dem Tatort nahegelegenen Videokamera aufgenommen worden, wie sie mit zwei Nylontaschen, die Wohnung verlässt. Mann mit Hut – wie sie angegeben hatte – ist keiner zu sehen.

Zudem wurde sie in der Zeit nach der Tat von den Ermittlern mit Videokameras und Audioaufnahmegeräten überwacht. Dabei soll die Frau verdächtige Handlungen vorgenommen haben. Bei einer Gelegenheit soll sie in ihrem Zimmer Messerstiche mit der Hand nachgeahmt haben, um dann zu sagen: „Was hab ich getan…ich bringe mich auch um…nun ist alles egal.“

Auch weil wegen der möglichen hohen Haftstrafe Fluchtgefahr besteht, haben die Gerichte den Antrag auf Haftentlassung nicht zugestimmt.

In wenigen Tagen wird der psychiatrische Gutachter im Beweissicherungsverfahren vor Richter Walter Pelino zum psychischen Zustand der Tatverdächtigen Stellung beziehen.

Von: luk

Bezirk: Bozen