Muren, Baumstürze und gesperrte Straßen

Tausende Haushalte in Südtirol ohne Strom

Sonntag, 06. Dezember 2020 | 10:00 Uhr

Bozen – Die Unwetterlage in Südtirol hat sich über Nacht weiter zugespitzt. Es hat weiter geschneit und geregnet und die Feuerwehren waren mit 250 Einsätzen quasi im Dauereinsatz.

Am Sonntagmorgen waren viele Straßen gesperrt. Auch die Hauptverkehrsachsen sind zum Teil unterbrochen. So ist die Brennerautobahn zwischen Sterzing und Brenner seit Samstagabend wegen Lawinengefahr gesperrt. Auch die Staatsstraße ist ab Gossensass bis zum Brenner nicht befahrbar. Die Brennerbahn ist ebenfalls zwischen Sterzing und Brenner wegen Lawinengefahr gesperrt.

Auch im Pustertal sind Straßen unterbrochen. Die Pustertaler Staatstraße musste zwischen Kiens und St. Sigmund nach einem Murenabgang gesperrt werden. Auch die Gadertaler Staatsstraße ist aus Sicherheitsgründen bei Montal für den Verkehr geschlossen worden.

#EINSATZINFO: 06.12.20 – Auf zahlreichen Straßen kommt es zu Baumstürzen, Rutschungen oder Steinschlägen und deshalb zu Straßensperren. 👉 Die Bevölkerung ist aufgerufen, aufmerksam zu sein und nicht unbedingt notwendige Fahrten mit dem Auto zu vermeiden. Verkehrsinfos: https://verkehr.provinz.bz.it/ #Infointervento: 06.12.20 – Su numerose strade ci sono frane e smottamenti, cadute di alberi e quindi diversi blocchi stradali 👉 La popolazione è chiamata a prestare attenzione ed ad evitare spostamenti in auto non necessari. Bollettino del traffico https://traffico.provincia.bz.it – Video: St. Martin in Thurn

Posted by Landesfeuerwehrverband Südtirol on Sunday, December 6, 2020

Vielerorts verzeichneten die Einsatzkräfte Murenabgänge. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. In Meran mussten aber zwölf Personen evakuiert werden. Auch in Naturns wurden fünf Personen evakuiert, nachdem eine Mure ein Haus getroffen hat.

Die Feuerwehren mussten aber auch zusätzlich zu mehreren Verkehrsunfällen ausrücken. Insgesamt haben die Feuerwehren in den letzten 24 Stunden weit über 500 Einsätze abgearbeitet und noch ist kein Ende in Sicht. Die Bevölkerung ist weiter aufgerufen, aufmerksam zu sein und nicht unbedingt notwendige Fahrten mit dem Auto zu vermeiden.

Verschärft wird die Lage derzeit durch Probleme bei der Stromversorgung. Rund 15.000 Haushalte sind südtirolweit ohne Strom. Probleme gibt es im Martelltal, im Passeiertal und im Eisacktal. In Kastelruth gibt es einen großflächigen Stromausfall und in der Gemeinde Feldthurns sind über 1.000 Haushalte im Dunkeln. Die Ausfälle in der Stromversorgung betreffen 60 der 113 Südtiroler Gemeinden.

Im Pustertal hängt derzeit an kleinen Stromversorgern, denn Medienberichten zufolge ist die Hochspannungsleitung aus dem Belluno unterbrochen.

Der Wetterausblick ist ebenfalls nicht rosig: “Bis zum späten Abend sind weiterer Regen und Schneefall zu erwarten, vor allem dort, wo bis jetzt schon am meisten gefallen ist: Ulten-Passeier und Hochpustertal. Weitere 30-50 l/m², noch mehr in den Sextner Dolomiten”, erklärt Landesmeteorologe Dieter Peterlin.

Von: luk

Bezirk: Bozen