Siebentes Beben binnen weniger Tage

Tiroler Erdbebenserie bringt bisher 60 Messungen

Dienstag, 23. Januar 2024 | 14:24 Uhr

Die Erdbebenserie im Pillerseetal im Tiroler Bezirk Kitzbühel reißt nicht ab. Dienstagfrüh ereignete sich dort im Raum Waidring/St. Ulrich am Pillersee das bisher “stärkste” Beben mit einer Magnitude von 3,8. Insgesamt gab es in der Region allein im Jänner bisher rund 60 messbare Erdbeben, 16 davon wurden von der Bevölkerung verspürt, teilte der Erdbebendienst der GeoSphere Austria mit. Die Pillerseetaler-Bebenserie ließ indes auch den Österreich-Schnitt ansteigen.

Denn im heurigen Jänner wurden bisher bundesweit rund 20 Erdbeben verspürt. In einem durchschnittlichen Jänner sind ansonsten hingegen ungefähr fünf spürbare Erdbeben zu erwarten, so die Experten. Durch das Beben am Dienstag waren viele Menschen aus dem Schlaf erwacht, einige flüchteten ins Freie und vereinzelt wurde leichte Gebäudeschäden, wie feine Risse im Verputz, gemeldet. Im internationalen Vergleich und auch von der Stärke her müsse man aber nach wie vor von einem “leichten Erdbeben” sprechen, betonte Anton Vogelmann vom Erdbebendienst gegenüber der APA. Er rechnete damit, dass die Beben in der Region noch “etliche Tage” andauern werden.

Bezüglich der Erdbeben in der östlichsten Region des Bezirkes Kitzbühel, an der Grenze zu Salzburg, gibt es darüber hinaus einige interessante Nebenaspekte: Die Region Pillerseetal gehöre eigentlich erdbebenmäßig zu einer der nur gering gefährdeten Regionen im Bundesland. Eine vergleichbare Serie habe es zuletzt im Jahr 1921 gegeben, als hier über fünf Monate immer wieder die Erde bebte. Die Stärke sei vor über 100 Jahren mit einer Magnitude bis zu 3,8 ähnlich wie bei den derzeitigen Beben gewesen.

Tirol sei indes jedes Jahr eines der Bundesländer mit den meisten spürbaren Erdbeben in Österreich. Dabei sticht vor allem der Raum Innsbruck sowie Hall in Tirol hervor. “Grund dafür sind die immer noch andauernden geologischen Prozesse der Alpenbildung”, erläuterte Seismologin Christiane Freudenthaler.

Bereits vergangene Woche hatten sich im Raum Waidring mehrere Erdstöße ereignet. Dabei wurden Stärken von 2,2 bis 3,4 gemessen. Zum Teil wurden die Beben als Donnern oder Grollen des Untergrundes wahrgenommen.

Von: apa