14-Jähriger in Sexten bei Rodelunfall verstorben

Tod auf dem Schlitten: Urteil bleibt aufrecht

Freitag, 31. März 2017 | 12:02 Uhr

Bozen – Das Oberlandesgericht hat im Fall des tödlichen Rodelunfalls von Romano Campiti (14) das Urteil des Landesgerichts vom April 2016, das auf fahrlässige Tötung befunden hatte, bestätigt. Der Rodelunfall wäre vermeidbar gewesen, wenn die Verantwortlichen der Rodelbahn und der Skilehrer ihre Pflichten erfüllt hätten, so der Strafsenat.

Am 1. März 2012 starb der 14-jährige Romano Campiti aus Rom nach einem Sturz auf der Rodelbahn in Sexten. Die Staatsanwaltschaft hat den Angeklagten zur Last gelegt, dass an der Rodelbahn keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen angebracht worden seien, obwohl an selber Stelle wenige Tage vorher ein weiterer Rodler verunglückt sei.

Richter Michele Paparella hatte den Direktor der Sextner Dolomiten AG, Mark Winkler, den Sicherheitsbeauftragten des Skigebietes, Rudolf Egarter, und den Skilehrer Alessio Talamini aus Pieve di Cadore zu Haftstrafen über je ein Jahr und 3 Monate verurteilt. In seiner Urteilsbegründung betonte Paparella, dass der Skilehrer u.a. hätte prüfen müssen, ob Romano die richtige Ausrüstung hatte und ob er der Abfahrt gewachsen sei; die Verantwortlichen hätten alle potenziell gefährlichen Stellen entsprechend sichern müssen, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Sowohl die stellvertretende Generalanwältin Alessandra Burei als auch Rechtsanwältin Anna Zampieron (Nebenkläger) forderten gestern die Bestätigung des Urteils

Die Verteidiger Carlo Bertacchi und Giuseppe Triolo argumentierten, dass keine Pflicht bestünde, „ortstypische“Hindernisse außerhalb der Bahn – wie z.B. Bäume – zu sichern. Auch sei die Rodelbahn an der Unfallstelle nicht steil gewesen und im übrigen als familientauglich ausgeschildert.

Überzeugen konnten sie das Gericht damit nicht, ihnen bleibt noch der Weg der Kassationsbeschwerde offen. Der vorläufige Schadenersatzvorschuss über 240.000 Euro an die Hinterbliebenen wurde inzwischen geleistet.

Von: luk

Bezirk: Bozen