Von: luk
Naturns/Bozen – Nach dem Tod des zwölfjährigen Yousef Djedidi in einem Wobi-Wohnhaus in Staben bei Naturns, wurde sein Leichnam ins Bozner Krankenhaus überstellt.
Medienberichten zufolge wurde aber noch kein Antrag auf Autopsie gestellt. Diese ist aber wohl nötig, um zu klären, woran der Bub tatsächlich gestorben ist.
Bekanntlich war das Kind am Montag die Treppe vom ersten Stock ins Erdgeschoss hinuntergestiegen, als es plötzlich durch eine geschlossene Glastür stürzte.
Äußerlich wies der Zwölfjährige nach dem Sturz keine Verletzungen auf und war auch noch ansprechbar. Doch kurz darauf erlitt der Junge einen Herz-Kreislauf-Stillstand und musste von der alarmierten Notärztin wiederbelebt werden. Mit dem Rettungswagen wurde er schließlich ins Meraner Krankenhaus gefahren, wo die Ärzte aber den Kampf um sein Leben verloren.
Indes ist die Trauer bei der Mutter, dem Vater sowie den drei Schwestern des verstorbenen Yousef riesengroß. Wie sein Vater unter Tränen erzählt, sei sein Sohn von der Schule nach Hause gekommen, habe seinen Ranzen in den ersten Stock gebracht und wollte dann zum Essen über die Treppen in den unteren Stock kommen. Dabei habe er einen Fehltritt gemacht und sei gestürzt.
Yousef besuchte die deutsche Mittelschule in Naturns. Er war sehr beliebt, hatte italienischsprachige und deutsche Freunde.
Das Wobi-Haus, wo die tunesische Familie Djedidi lebt, wurde gestern von zahlreichen Menschen aufgesucht, die Anteil nehmen und ihre Trauer ausdrücken wollten.
Unterdessen wird auch Kritik am Wobi laut. Die Türen, deren Glasscheiben allzu leicht brechen würden, hätte man austauschen sollen. Sie seien nicht sicher.
Der Leichnam des Zwölfjährigen wird nach der Freigabe vonseiten der Behörden nach Tunesien überführt, wo auch die Beerdigung abgehalten wird.