Von: mk
Bozen – Die 62-jährige Shakuntala Lal aus Indien, die seit Jahren in Bozen ansässig war und am 15. Dezember 2014 nach einem Besuch im Bozner Krankenhaus gestorben ist, soll einem Herzinfarkt erlegen sein und es besteht kein Zusammenhang mit vorangegangenen Pathologien oder ärztlichen Fehldiagnosen.
Dies wurde vom Gerichtsgutachter Dr. Marco Scaglione aus Mailand im Rahmen des Beweissicherungsverfahrens festgestellt. Wie berichtet, bestand der Verdacht, dass ein möglicher Tausch von Proben zum Tod geführt hat. Die Untersuchung ist allerdings noch nicht abgeschlossen. In das Ermittlungsregister wurden bekanntlich 13 Ärzte und drei Pflegerinnen wegen Mitwirkung fahrlässiger Tötung eingetragen. Das Gutachten entlastet nun die Betroffenen.
Die Frau ist am 4. Dezember 2014 wegen Magenbeschwerden in die Notaufnahme des Bozner Spitals gekommen. Nach einer Blutprobe wurde eine Darminfektion diagnostiziert. Nachdem der Frau zwei Medikamente verschrieben worden waren, wurde sie wieder nach Hause geschickt. Am 9. Dezember wurde die 62-Jährige einer weiteren Blutprobe unterzogen und für gesund erklärt.
Am 13. Dezember wurde die Inderin mit dem Rettungswagen wieder ins Spital gebracht. Bei der zweiten Blutabnahme war ihre Probe mit jener einer 99-jährigen Frau vertauscht worden. Der Irrtum wurde bemerkt, nachdem sich der Zustand der 99-Jährigen verschlechtert hatte. Die Inderin starb hingegen zwei Tage nach ihrer erneuten Rückkehr ins Krankenhaus. Darauf machte ihre Familie eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft.
Dass die vertauschten Proben nicht Schuld am Tod der Frau sind, wurde auch von den Gutachtern Anklage und der Zivilkläger in ihren Expertisen bestätigt. Laut Scaglione gab es für die Frau keine Rettung mehr. Nach den Aussagen des Gerichtsgutachters dürfte der Fall nun wohl darauf hinauslaufen, dass das Verfahren gegen die Ärzte und Pfleger eingestellt wird.