Autopsie ergab gewaltsamen Tod der 46-Jährigen

Staatsanwaltschaft: Nicoleta Caciula wurde ermordet

Dienstag, 24. Juli 2018 | 18:45 Uhr
Update

Bozen – Wie die Staatsanwalltschaft mitteilt, wurde die 46-jährige Nicoleta Caciula, welche am letzten Dienstag nach einem Wohnungsbrand tot aufgefunden war, Opfer eines Gewaltverbrechens.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag das Ergebnis der Autopsie, nach der die 46-Jährige durch Strangulation erstickt worden war. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt.

Von den Aussagen von Freunden und Bekannten des 46-jährigen Opfers erhoffen sich die Ermittler, ihre letzten beiden Lebenstage – dabei handelt es sich um den 15. und 16. Juli – rekonstruieren zu können. Außerdem soll die Auswertung der Telefon- und Internetkontakte der Mobilgeräte von Nicoleta Caciula den Ermittlern weitere Erkenntnisse liefern.

Die Staatsanwaltschaft von Bozen gab folgende Stellungnahme ab:

Nachdem Caciula Nicoleta nicht an ihrem Arbeitsplatz erschienen war, haben sich kurz vor 9.00 Uhr am Vormittag des 17. Juli 2018 Bekannte von Caciula Nicoleta zu deren Einzimmerwohnung in die St. Lorenznerstr. in Bruneck begeben, um nachzusehen. Beim Öffnen der Wohnungstür kam ihnen Rauch entgegen. Unverzüglich wurde der Notruf 112 betätigt und es trafen Feuerwehr und Carabinieri Bruneck ein. Nach Verständigung durch die Carabinieri erreichte gegen 14.00 Uhr auch der Dienst habende Staatsanwalt den Tatort, welcher gemeinsam mit der ebenfalls am Vormittag eingetroffenen Spurensicherung der Carabinieri einen Lokalaugenschein vornahm und anschließend die Beschlagnahme der Wohnung anordnete und einen Rechtsmediziner zur Vornahme der Obduktion der Leiche bestellte, um Todesursache und Todeszeitpunkt von Frau Caciula zu ermitteln. Erste Ermittlungsergebnisse und die Untersuchung des Zustands, in welchem der Tatort vorgefunden wurde, führten zur Vermutung, dass es sich um Mord handeln könnte, wenn auch ein Selbstmord nicht gänzlich auszuschließen war. Es wurden auch sämtliche Mobilgeräte des Opfers beschlagnahmt, um die letzten Stunden vor dessen Tod zu rekonstruieren. Die ersten Obduktionsergebnisse lassen eher darauf schließen, dass es sich um Mord handelt. Weitere Indizien in diese Richtung kommen vom Lokalaugenschein der Berufsfeuerwehr Bozen, wonach auszuschließen ist, dass der Brand von einem elektrischen Defekt verursacht wurde, und auch keine anderen möglichen zufälligen Brandursachen gefunden werden konnten.

Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen kann davon ausgegangen werden, dass Frau Caciula in den frühen Morgenstunden des 17.07.2018 verstorben ist. Mithilfe der Aussagen der Bekannten des Opfers werden zurzeit die letzten beiden Lebenstage des Opfers, also der 15. und 16. Juli, rekonstruiert. Weitere Informationen erwartet man sich von der Auswertung der Telefon- und Internetkontakte der Mobilgeräte, die einem technischen Sachverständigen übergeben wurden. Durch den Abgleich der Daten mit den laufenden medizinischen Feststellungen kann die Rekonstruktion des Tatmotivs erfolgen. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt wegen des Verbrechens des Mordes.

Alto Adige

Was bisher berichtet wurde:

Im Todesfall Nicoleta Caciula arbeiten die Ermittler auf Hochtouren. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse deuten auf ein Gewaltverbrechen hin. Als Todesursache wurde bei der Autopsie Strangulation benannt und auch das Feuer ist laut Ermittlungsergebnissen gelegt worden. Doch ein Suizid wird weiterhin nicht ausgeschlossen.

Die Fahnder erwarten sich von den Blutanalysen der 46-Jährigen neue Aufschlüsse. Dadurch kann geklärt werden, ob Caciula unter dem Einfluss von Medikamenten, Drogen oder Alkohol stand – also ob sie möglicherweise betäubt war, als sie stranguliert wurde. Dies könnte erklären, warum es keine offensichtlichen Abwehrspuren gibt.

Zudem lässt sich durch die Blutanalysen der Todeszeitpunkt eingrenzen.

Wenn tatsächlich ein Gewaltverbrechen vorliegt, dürfte die Rumänin ihren Täter vermutlich gekannt haben. An der Eingangstür fanden sich laut Medienberichten nämlich keine Einbruchsspuren.

Die Fenster in ihrer Brunecker Wohnung waren verschlossen. Die Eingangstür war zu, soll aber nicht abgesperrt gewesen sein.

Die Carabinieri versuchen, so viele Erkenntnisse wie nur möglich zu gewinnen. Derzeit wird auch nach Überwachungskameras in der Gegend gesucht.

Von: luk

Bezirk: Bozen, Pustertal