Eltern von Davide Simoni gründen Verein

Tödlicher Motorradunfall: Wie mit dem Schmerz umgehen?

Montag, 02. September 2019 | 08:15 Uhr

Leifers – Patrizio und Daniela Simoni aus Leifers haben ihren einzigen Sohn verloren. Davide ist im Alter von nur 17 Jahren bei einem Motorradunfall in Birti, einer Fraktion im Trentino, ums Leben gekommen ist – ein Augenblick, der alles verändert hat. Doch nachdem Freunde von Davide in Leifers ein Motorradtreffen zu seinen Ehren organisiert haben, beschließen die Eltern über ihren Schmerz hinauszugehen und eine Organisation ins Leben zu rufen.

Die Eltern wollen die Dinge, die ihrem Sohn wichtig waren, am Leben erhalten, wie etwa das Motorrad, aber auch der Sport wie Yoseikan Budo und Kickboxen. Mit der Organisation „Davide sempre con noi“ sollen Stipendien organsiert, aber auch Theater, Musik und die Kultur gefördert werden – ebenso wie verantwortungsbewusstes und sicheres Fahren.

Noch ist die Organisation nicht offiziell anerkannt, das Verfahren läuft derzeit. Geplant sind Events mit Go-Karts über Veranstaltungen zum sparsamen Energieverbrauch bis hin zu Trainingseinheiten im Safety Park in Pfatten, um das Fahren bei regennasser Straße zu trainieren und die Gefahren von Aquaplaning sowie abrupte Bremsmanöver in einer sicheren Umgebung kennenzulernen. Dieses Jahr findet das Training am 29. September statt.

Erst kürzlich hat ein tragischer Motorradunfall im Eisacktal das Leben von zwei jungen Menschen gekostet. Für die Eltern von Davide wurden damit schlimme Erinnerungen wach. Doch wie wird man mit der Trauer nach dem Verlust eines Kindes fertig? In einem Interview mit Rttr erklärten die Eltern, dass sie in ihrem Schmerz vor allem von ihrer Umgebung aufgefangen wurden.

„Wir wurden von der Liebe gerettet, die wir in dieser schwierigen Zeit von Menschen um uns herum erhalten haben“, erklären die Eltern. Sich im eigenen Schmerz zu vergaben, bringe wenig. Man dürfe sich dem Leben nicht verschließen.

Die Eltern von Davide holen sich Unterstützung von außen, um mit dieser „zerstörerischen Erfahrung“, wie sie sie nennen, umgehen zu können.

Gleichzeitig fällt auf, dass sie das Motorrad vor allem auch bei Jugendlichen nicht verurteilen. Ihr Sohn sei unabhängiger und dadurch auch reifer geworden, als er das Motorrad erhalten habe. Gleichzeitig habe er sich stets vorsichtig verhalten und sei sich des Risikos bewusst gewesen. Unter anderem auch von diesem Geist getragen werden soll die Organisation „Davide sempre con noi“. Wer will, kann den Verein auch im Internet unterstützen.

Von: mk

Bezirk: Überetsch/Unterland