Von: luk
Meran/Bozen – Am Samstagabend hat sich jener Schlüsselzeuge bei den Carabinieri und der Stadtpolizei in Meran gemeldet, der den tragischen Unfalltod der 21-jährigen Stefanie Ravasi aus Tscherms und des 31-jährigen David Pirhofer aus Tschars miterlebt hat.
Wie berichtet, waren die beiden auf einem Rad unterwegs, als sie von einem Pkw überfuhren wurden.
Der Freund, der die beiden begleitet hat und ebenfalls auf einem Fahrrad unterwegs war, erklärte Medienberichten zufolge der Stadtpolizei, dass die drei auf dem Weg nach Hause in Richtung Tscherms gewesen seien. Dabei hätten sie eine kurze Pause gemacht. Bei dem Freund soll es sich um den 26-jährigen L. M. aus Marling handeln.
Als sie wieder aufs Rad steigen wollten, seien sie kurz ins Wanken geraten und von einem Pkw erfasst worden.
Der Freund selbst soll anschließend die Flucht ergriffen haben, weil er unter Schock stand. Damit hat L. M. im Grunde jene Version des Unfallhergangs bestätigt, die auch aus der Auswertung der Aufnahmen der Überwachungskameras, die in der Nähe des Unfallorts installiert sind, hervorgeht.
Der 18-jährige Führerscheinneuling aus Lana, der am Steuer des VW Lupo saß, hat nicht zu viel Alkohol konsumiert. Außerdem dürfte er laut Meraner Stadtpolizei auch nicht zu schnell unterwegs gewesen sein. Trotzdem soll nun die Bozner Staatsanwaltschaft laut einem Bericht von stol.it eine Untersuchung gegen den Pkw-Fahrer in die Wege geleitet haben, denn gänzlich geklärt scheint der Unfallhergang noch nicht. Der Vorwurf gegen den 18-Jährigen aus Lana lautet derzeit auf zweifache fahrlässige Tötung.
BISHER:
In Sinich bei Meran hat sich in der Nacht auf Samstag ein tragischer Unfall zugetragen, bei dem zwei junge Südtiroler ums Leben gekommen sind.
Ein Pkw ist in der Reichstraße mit zwei Fahrradfahrern zusammengeprallt. Der 31-jährige David Pirhofer aus Tschars sowie die 21-jährige Stefanie Ravasi aus Tscherms überlebten den Unfall nicht. Zu dem Unfall kam es kurz nach Mitternacht zwischen dem Dorf Sinich und dem ehemaligen Memc-Werk. Die Nachricht hat weit über Meran hinaus Bestürzung und Trauer bei den Menschen hervorgerufen, berichtet die Sonntagszeitung Zett.
Ersten Informationen zufolge sollen sich die beiden ein Fahrrad geteilt haben. Der Aufprall soll von hinten erfolgt sein. Den Rettungskräften, die an den Unfallort eilten, bot sich ein schreckliches Bild.
Nähere Details zum Unfallhergang sind aber noch nicht bekannt. Gesichert ist bislang, dass der Autofahrer – ein Führerscheinneuling – nicht betrunken war. Ein Alkoholtest verlief negativ.
Die beiden Insassen des Autos wurden bei dem schrecklichen Unfall leicht verletzt und mit einem Schock ins Meraner Spital gebracht.
Im Einsatz waren der Notarzt aus Meran, das Weiße Kreuz, die Carabinieri sowie die Gemeindepolizei.
Die Ermittlungen zu dem Horror-Unfall laufen noch. Medienberichten zufolge könnte ein weiterer Radfahrer in den Unfall verwickelt gewesen sein. Am Ort des Geschehens wurde nämlich ein zweites Fahrrad aufgefunden. Ob das Rad bereits seit Längerem rein zufällig am Ort des tragischen Geschehens lag oder ob es einem Begleiter der beiden Todesopfer gehörte, der sich womöglich im Schockzustand vom Unfallort entfernt hatte, ist nicht geklärt. Die Stadtpolizei sucht nun nach dem Eigentümer des Fahrrads.
Die Meraner Stadtpolizei kümmert sich um die Erhebungen zur Klärung der Unfallursache. Laut einem Bericht der Sonntagszeitung Zett steht bislang nur so viel fest: Der 31-Jährige und die 21-Jährige waren von Meran in Richtung MeBo-Einfahrt Sinich unterwegs – genauso wie der Lenker eines weißen VW Lupo, ein 18-Jähriger aus dem Meraner Raum. Aus noch ungeklärten Gründen erfasste der Pkw etwa auf Höhe des Restaurants „Römerkeller“ die beiden Radfahrer mit voller Wucht. Die beiden wurden meterweit durch die Luft geschleudert. Ein Zeuge soll am Samstag noch ausgesagt haben, die junge Frau sei noch am Leben gewesen, als er am Unfallort eintraf. Das wurde auch von den Einsatzkräften bestätigt, die die Frau noch intubierten. Doch auch für sie kam jede Hilfe zu spät.
Laut Stadtpolizeikommandant Fabrizio Piras steht ebenfalls fest, dass der Unfallfahrer nicht alkoholisiert war. Über die Geschwindigkeit, mit der das Auto unterwegs war, ließ sich am Samstag noch nichts sagen – ebenso wenig über die Frage, ob das Rad hinten eine Beleuchtung hatte. Es gibt allerdings eine Überwachungskamera der Stadtverwaltung in der Nähe, deren Bilder nun ausgewertet werden.
Schock nach dem plötzlichen Unfalltod
Das Unglück, bei dem zwei junge Menschen so plötzlich aus dem Leben gerissen wurden, sorgte weit über Meran und die Heimatgemeinden der Verstorbenen hinaus für Trauer und tiefe Bestürzung.
Am späten Samstagvormittag machte sich Bürgermeister Roland Pernthaler aus Tscherms in Sinich ein Bild vom schrecklichen Unfall. Dabei begleitete Pernthaler Ravasis Vater und seinen Onkel auf dem wohl schwersten Gang ihres Lebens. Die beiden engen Angehörigen wollten am Unfallort Abschied von Stefanie nehmen. Bürgermeister Pernthaler kämpfte laut Zett immer wieder mit den Tränen, als er die Spuren des Unfalls auf dem Asphalt sah. „Es ist nicht zu fassen, es ist einfach eine Tragödie. Jeder tödliche Unfall trifft einen als Bürgermeister, aber in so einem Fall, wo die Trauerfamilie gute Bekannte sind, ist es einfach schrecklich“, erklärte der Bürgermeister gegenüber der Sonntagszeitung Zett.