Von: mk
Bozen/Lana – Die 25-jährige H.S.M., der vorgeworfen wird, ihr Neugeborenes in Lana getötet zu haben, befindet sich auf freiem Fuß.
Die Frau hatte im September ein Kind zur Welt gebracht, dessen Leichnam einen Tag später von einer Touristin, die mit ihrem Hund spazieren ging, zufällig entdeckt wurde. Der Fundort des Babyleichnams befindet sich nur 100 Meter vom Bauernhof entfernt, wo die 25-Jährige als Erntehelferin arbeitete.
Die Rumänin ist nun in einer Struktur im Trentino-Südtirol untergebracht, wo sie psychologisch betreut wird. Sie selbst soll erklärt haben, dass sie keine Absichten habe, das Land zu verlassen.
Die Anwälte Nicola Nettis und Amanda Cheneri hatten den Antrag gestellt, die Untersuchungshaft aufzuheben. Dem Antrag hat der Richter stattgegeben.
Laut Untersuchungsergebnissen war das Baby lebend zur Welt gekommen und anschließend an Erstickung gestorben.
Die junge Frau hat anschließend unter Tränen erklärt, dass sie sich an jene Nacht nicht mehr erinnere. Offenbar hatte die Frau allein gehandelt. Mitgespielt haben könnte unter anderem die Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ihre Schwangerschaft hatte sie vor allen anderen versteckt.
Die 25-Jährige hat bereits einen zweijährigen Sohn. Sollte sie wegen Mordes verurteilt werden, droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. Gelingt es ihren Anwälten hingegen, nachzuweisen, dass die junge Frau unter extremem, psychischem Druck stand, könnte das Urteil auf Kindstötung herabgestuft werden.
In diesem Fall ist eine Haftstrafe zwischen vier und zwölf Jahren vorgesehen.