Von: mk
Sulden – Die Erschütterung nach dem tragischen Lawinenunglück im Ortlergebiet am Samstag geht weit über Südtirol hinaus. Fünf Menschen aus Deutschland kamen ums Leben, zwei weitere haben überlebt – vermutlich nur durch pures Glück.
Bei den Opfern handelt es sich um Steffen Wiedemann (58) aus Buchenberg, um seinen 21-jährigen Sohn Beat und seine gleichaltrige Freundin Selina Schlitzer, die in Lechbruck ansässig war. Matthias Löhning (46) aus Bayern und seine 17-jährige Tochter Freda sind – wie berichtet – erst am Sonntag geborgen worden.
Der folgenschwere Lawinenabgang ereignete sich Samstagnachmittag unterhalb des Gipfels der 3.545 Meter hohen Vertainspitze. Die Betroffenen waren laut Bergrettung in zwei Gruppen unterwegs gewesen.
Die beiden Männer im Alter von 50 Jahren, die überlebt haben, setzten den Notruf ab und waren nicht in Lebensgefahr. Die 17-Jährige und ihr Vater galten dagegen als vermisst. Ihre Leichen wurden aufgrund der aufziehenden Dunkelheit erst am Sonntag geborgen und ins Tal gebracht.
Rund 25 Bergretter wurden bei schlechtem Wetter vom Hubschrauber auf den Berg gebracht, bis zur Unglücksstelle sollen es noch einmal zwei Stunden zu Fuß sein. Zudem gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass die Vermissten von der Unglücksstelle aus noch einmal 200 Meter in die Tiefe gestürzt waren. Wärmebildkameras und Drohnen unterstützten die Helfer.
Die Lawinengefahr soll am Samstag nicht besonders hoch gewesen sein. Möglicherweise waren laut Experten starke Verwehungen für das Unglück verantwortlich. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als “hochalpine Eistour”, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind.




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