Bozen/Prags – Weit über das Oberpustertal hinaus ist das Aufatmen groß. Es fehlte wenig und der Leichtsinn und die Unvorsichtigkeit einiger Touristen wären in eine Tragödie gemündet.
Es war am Pragser Wildsee aber leider nicht das erste Mal, dass Touristen, ohne über die Gefahr Bescheid zu wissen, sich auf das Eis des Sees wagten. Absperrungen, Verbote, Strafandrohungen und Warnungen fruchteten bisher wenig. Der sehnliche Wunsch, schöne Fotos und Videos auf die eigene Instagram-Seite zu posten, lässt viele Touristen blind für die Gefahren eines nur oberflächlich zugefrorenen Wildsees werden.
Angesichts der Tatsache, dass es nur dem schnellen und professionellen Einsatz der Rettungskräfte und natürlich auch dem Glück zu verdanken war, dass alle Verunglückten gerade noch rechtzeitig aus dem See geborgen werden konnten, erachten es die einheimischen Behörden, die Rettungskräfte sowie der zuständige Landesrat als unbedingt notwendig, an die Eigenverantwortung und Vernunft aller zu appellieren. Zudem sollen die Ordnungskräfte und die Drohung mit harten Geldstrafen in Zukunft dafür sorgen, dass die von einigen Bürgermeistern erlassenen Verbote, den See zu betreten und die Rundwanderwege zu begehen, eingehalten werden.
Neben Verboten und Strafen wäre es aber auch wichtig, die Touristen für den richtigen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Vielen Städtern ist schlicht nicht bewusst, welchen Gefahren sie sich auf Seen und Bergen aussetzen. Gut gemachte Informationskampagnen, die Touristen auf mögliche Gefahren aufmerksam machen, könnten diese Menschen wieder näher zur Natur bringen. Angebote, Rettungskräften bei Übungen beizuwohnen, könnten diese Kampagnen abrunden.
Gerade mit Blick auf die um Haaresbreite vermiedene Tragödie sollten wir bei aller berechtigten Kritik am Leichtsinn dieser Menschen uns lieber darauf konzentrieren, wie wir sie dazu bringen können, den Zugang zur Natur und den Respekt vor ihr zurückzugewinnen.
Von: ka